Hash-Algorithmus Blake will es nochmal wissen

Nachdem Blake im SHA-3-Wettbewerb das Rennen nicht gemacht hat, reichen die Entwickler Blake2 nach. Die optimierte Version soll nicht nur sicher, sondern auch sehr schnell sein.

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Hash-Algorithmus Blake2 will es nochmal wissen

(Bild: Screenshot)

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Die Entwickler von Blake2 haben am Code des Hash-Algorithmus gefeilt und ihr Werk zur Begutachtung und Einschätzung freigegeben. Die Spezifikationen sind im RFC 7693 einsehbar und der Code ist auf GitHub verfügbar. Zudem soll die Internet Engineering Task Force (IETF) Blake2 einschätzen.

Der Hash-Algorithmus ist in zwei Varianten verfügbar: Blake2b ist für 64 Bit optimiert und Blake2s ist für 8- bis 32-Bit-Plattformen ausgelegt. Bei der Berechnung sollen viele CPU-Kerne effizient ausgelastet werden. Den Entwicklern zufolge gehört Blake2 zu den schnellsten kryptografischen Hash-Funktionen und soll mindestens so sicher wie SHA-3 sein.

Das National Institute of Standards and Technology (NIST) hat schon die Performance der ersten Blake-Version gewürdigt. Aufgrund seiner Ähnlichkeiten zu SHA-2 konnte sich Blake aber nicht im SHA-3-Wettbewerb als Gewinner durchsetzen; schaffte es aber als einer von fünf Finalisten in die letzte Runde. Letztlich machte Keccak das Rennen.

Natürlich ist es auch bei den Hash-Algorithmen gut, Alternativen zu haben. Doch wirklich dringend ist die Baustelle in diesem Bereich nicht. Der Zug für SHA-1 ist zwar mittlerweile abgefahren, doch SHA-2 gilt noch für viele Jahre als sicher und SHA-3 steht schon zur Ablösung bereit.

Demnach gibt es deutlich dringendere Probleme, wie etwa das RSA-Verfahren, das durch den exponentiellen Geschwindigkeitszuwachs (Moore's law) bedroht ist. Im Grunde sind alle asymmetrischen Ansätze perspektivisch durch Quanten-Computer gefährdet und die Post-Quanten-Kryptografie steckt derzeit noch in den Kinderschuhen. (des)