ZBook G3: HP bringt neue Generation von Workstation-Notebooks

In den überarbeiteten ZBooks kommen Intels Core-i- und Xeon-Prozessoren der Skylake-Generation zum Einsatz; Thunderbolt 3 ersetzt die bisherigen Docking-Lösungen. Mit dem ZBook Studio gibt es zudem einen besonders flachen Neuzugang.

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ZBook G3

(Bild: c't / Florian Müssig)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Florian Müssig

Der PC-Hersteller HP hat die dritte Generation seiner Workstation-Notebooks ZBook vorgestellt. In allen vier Neulingen kommen Intels Skylake-Prozessoren zum Einsatz, allerdings in unterschiedlichen Ausführungen. Das flache ZBook 15u G3 nutzt Core-i-Doppelkerne, die drei Modelle ZBook Studio G3, ZBook 15 G3 und ZBook 17 G3 hingegen die deutlichen leistungsstärkeren Vierkerner. Diese gibt es seit Skylake nicht mehr nur unter dem Namen Core i7, sondern auch als Xeon. Letzterer bringt die Unterstützung von ECC-Speicher mit sich. Das 15u und das Studio nehmen bis zu 32 GByte Arbeitsspeicher auf, die beiden anderen maximal 64 GByte.

HPs neue ZBooks

(Bild: HP)

Trotz der Potenz hat HP an der Mobilität gefeilt, vor allem beim ZBook Studio: Die Ingenieure haben hier Vierkern-CPU plus Zusatz-Grafikchip (Nvidia Quadro M1000M) in ein Ultrabook-flaches Gehäuse gepackt. Ein ähnliches Produkt gab es bislang bereits mit dem HP Omen Pro, einem nachträglichen Ableger des Gaming-Notebooks Omen 15. Das ZBook Studio wurde laut HP allerdings von Anfang an anhand der strengeren Workstation-Vorgaben entwickelt und soll den rauen Alltag deshalb besser überstehen: Alle ZBooks müssen mittlerweile 15 statt vormals 9 Robustheitstests gemäß MIL-STD 810G bestehen. Neu hinzugekommen sind unter anderem Überprüfungen auf Salzkorrosion in feuchten Umgebungen sowie die Einsatzmöglichkeit in explosionsgefährdeten Atmosphären.

Das ZBook 15 und das ZBook 17 sind nicht ganz so schlank wie das ZBook Studio (oder das ZBook 15u), haben gegenüber ihren G2-Vorgängern aber dennoch an Dicke verloren. Das Volumen ist zum großen Teil den Kühlern geschuldet, denn in ihnen kommen noch leistungsstärkere Grafikkarten bis hinauf zur Quadro M5000M zum Einsatz. Alternativ stehen Fire-Pro-GPUs von AMD zur Wahl.

HP baut in Topkonfigurationen aller neuen ZBooks rasante M.2-PCIe-NVMe-SSDs ein, die man an der Bezeichnung Z-Turbo Drive erkennt. Sie liefern vielfach höhere Datenraten als SATA-SSDs – schließlich helfen die schnellsten Rechenkerne in CPU oder GPU nichts, wenn die Daten nicht flott genug ankommen oder weggeschrieben werden. ZUm kleineren Preis bekommt man die Geräte auch mit M.2-SATA-SSDs; die ZBooks 15u, 15 und 17 bieten zudem Platz für 2,5-Zoll-Festplatten.

Alle ausgestellten Vorseriengeräte hatte matte Bildschirme. Das ZBook 15u bietet bestenfalls Full-HD-Auflösung, die anderen drei gibt es auch mit besonders farbstarken 4K-Panels (DreamColor). Optional sind Touchscreens erhältlich, allerdings nicht in Kombination mit 4K und satten Farben.

HP ZBook G3 (8 Bilder)

Das Highlight des neuen ZBook-Sortiments ist das besonders flache ZBook Studio.
(Bild: c't / Florian Müssig)

Nur das ZBook 15u hat noch den seitlichen Docking-Anschluss UltraSlim, den man bislang an vielen ZBooks, EliteBooks und ProBooks vorgefunden hat. Die anderen drei Neulinge haben hingegen USB-Typ-C-Buchsen, die je nach Bedarf DisplayPort 1.2, USB 3.1 (SuperSpeed+, 10 GBit/s) oder Thunderbolt 3 liefern. Ein passendes Thunderbolt-Dock führt HP im Zubehörprogramm: Es ist kaum größer als eine USB-Dockingstation, doch hier hängen die Monitorausgänge an den leistungsstarken Notebook-GPUs und nicht an einem USB-Grafikchip. ZBook und Dock werden über ein Spezialkabel verbunden, welches an beiden Enden einen Typ-C-Stecker und einen Stromstecker hat.

Diese Konstruktion ist notwendig, obwohl das Dock an sich die Stromversorgung mittels USB Power Delivery beherrscht. Deren Spezifikation sieht jedoch maximal 100 Watt vor, was für die ZBooks nicht ausreicht: Den 15-Zöllern liegt ein 150-Watt-Netzteil bei, dem 17-Zöller eines mit 200 Watt. Apropos 150-Watt-Netzteil: Dieses wurde ebenfalls erneuert, ist nun etwas kompakter und wiegt nur noch die Hälfte.

Das ZBook Studio soll in den USA im Dezember zu Preisen ab 1699 US-Dollar in den Handel kommt. Das ZBook 15u folgt im Januar ab 1099 US-Dollar, für das Thunderbolt-Dock werden 229 US-Dollar aufgerufen. ZBook 15 und ZBook 17 soll es ebenfalls ab Januar geben. Deutsche Preise, Ausstattungsvarianten und Verfügbarkeiten liegen noch nicht vor.

[Update (15:30): In Deutschland sollen die Geräte ebenfalls im Dezember beziehungsweise Januar erscheinen. Die (vermutlich besser ausgestattete) deutsche Einstiegskonfiguration des ZBook Studio soll inklusive drei Jahren Garantie 2300 Euro plus Mehrwertsteuer kosten. Für die anderen drei Modelle nennt HP Deutschland noch keine Preise.]

Hauptkonkurrent Dell hat seine mobilen Workstation der Precision-Serie mit Skylake schon Anfang Oktober vorgestellt. Auch dort stehen Typ-C-Buchsen, NVMe-SSDs, Xeon-CPUs samt ECC-Speicher und farbkräftige Bildschirme in den Datenblättern.

Disclaimer: HP hat den Autor zur Vorstellung der neuen ZBooks eingeladen und die Reisekosten nach New York übernommen. (mue)