Unfrei durch Überwachung: Snowden-Doku "Citizenfour" im Free-TV

Zweieinhalb Jahre nach Beginn des NSA-Skandals kommt Laura Poitras' Dokumentarfilm "Citizenfour" ins Free-TV. Im c't-Interview verrät Produzent Dirk Wilutzky, ob er sich noch beobachtet fühlt und welche Hoffnungen er noch in den Film setzt.

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Edward Snowden

(Bild: citizenfourfilm.com)

Lesezeit: 2 Min.

Knapp ein Jahr nach dem Kinostart kommt die Oscar-prämierte Snowden-Doku "Citizenfour" nun ins Free-TV. Am Montagabend (23 Uhr) zeigt die ARD den Film, der vor allem die Tage unmittelbar vor und nach Beginn der Snowden-Enthüllungen beleuchtet. Zwar gelingt es dem Film auch nicht, die allgegenwärtige Überwachung greifbar zu machen, aber er zeigt eindrücklich, wie unfrei allein der Gedanke macht, überwacht zu werden, urteilte heise online vor einem Jahr. Das erlebten auch die Beteiligten, die nicht direkt mit Snowden zu tun hatten, erklärt Citizenfour-Produzent Dirk Wilutzky im Interview mit c't.

Zwar habe er von US-Behörden keine direkten Konsequenzen für seine Arbeit an dem Film zu spüren bekommen, erklärt Wilutzky. Aber allein wegen der Gewissheit, dass Regisseurin Laura Poitras überwacht wird, mussten sie alle anders arbeiten als bei früheren Filmen. Bestimmte Gespräche hätten sie deswegen nur ohne Mobiltelefon im Park geführt. Lange nach Ende der Arbeiten an "Citizenfour" benutze er auch weiterhin den Anonymisierungsdienst Tor, um unbeobachtet zu surfen, berichtet er. Von der Erstausstrahlung im Free-TV erhofft er sich nicht nur lautere Kritik an den Überwachern, sondern auch Hoffnung für Edward Snowden. Der Mann, der den Stein ins Rollen gebracht hat und dem vor allem auch Deutschland so viel zu verdanken habe, lebt immer noch im Exil in Russland.

Lesen Sie das gesamte Interview mit Dirk Wilutzky bei c't:

Lesen Sie auch die Filmkritik zu "Citizenfour":

[Update 23.11.2015 – 9:15 Uhr] Zwar wird der Film erst 23 Uhr ausgestrahlt, er soll aber bereits ab 18 Uhr in der ARD Mediathek verfügbar sein, teilte der Sender vorab mit. (mho)