Projektor für mehr Sicherheit

Mitsubishi will einen Beamer in seine Autos einbauen, der dem nachfolgenden Verkehr, Radfahrern und Fußgängern zeigt, wo der Fahrer hin möchte.

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Mitsubishi will einen Beamer in seine Autos einbauen, der dem nachfolgenden Verkehr, Radfahrern und Fußgängern zeigt, wo der Fahrer hin möchte.

Autos und LKWs verfügen bekanntermaßen über Brems- und Abbiegelichter, um dem nachfolgenden Verkehr darüber zu symbolisieren, was der Fahrer beabsichtigt – also wohin er fahren möchte und ob gerade ein Bremsmanöver ansteht. Forscher beim japanischen Elektronikkonzern Mitsubishi Electric finden, dass das nicht ausreichend ist.

Sie arbeiten daher an kompakten Projektoren, die in den kommenden Jahren in Fahrzeuge des Herstellers eingebaut werden könnten und der Umgebung noch deutlich detaillierte Informationen zum Fahrzustand übermitteln. Die auf den Asphalt geworfenen Bildzeichen sind animiert und sollen auch dabei helfen, Frust beim nachfolgenden Verkehr zu vermeiden, weil andere Fahrer besser nachvollziehen können, was ein Autofahrer vorhat.

Der Projektor zeigt auf Wunsch auch die Fahrtrichtung an.

(Bild: Mitsubishi)

Die auf der Tokyo Motor Show erstmals gezeigte Idee arbeitet mit LED-Beamern, die an allen vier Seiten des Fahrzeugs verbaut sind. Fährt ein Auto nach vorne, projiziert es weiße Richtungspfeile auf die Straße, aktiviert man den Rückwärtsgang, wird eine rote Fläche dargestellt.

Auch an den Türen ist die Technik praktisch: Hier würde der Projektor zeigen, dass demnächst jemand aussteigt – für Fahrradfahrer und Fußgänger ein Segen, da es problematische Zusammenstöße vermeiden hilft. 70 Prozent aller tödlich verlaufenden Unfälle mit Fußgängern geschehen Untersuchungen zufolge in der Nacht.

Das Rückwärtsfahren wird auffälliger.

(Bild: Mitsubishi)

Fahrzeugbeleuchtungssysteme hätten die Fähigkeit, Zusammenstöße effektiv zu reduzieren, glaubt man bei Mitsubishi Electric. Der Markt für solche Systeme werde von 6,3 Milliarden US-Dollar weltweit im Jahr 2013 auf 10 Milliarden im Jahr 2022 steigen, zitiert das Unternehmen Marktforscher. Dabei seien insbesondere kleine, kostengünstige LEDs gefragt, die zunehmend ausgefeiltere Lichttechnologien erlaubten. Die von Mitsubishi Electric bislang verwendeten Projektoren sollen so sparsam sein, dass sie die Fahrzeugbatterie nicht übermäßig belasten.

Im Konzeptauto Emirai 3 xDAS, das Mitsubishi in Tokio ebenfalls präsentierte, sind die Projektoren teilweise bereits verbaut. Ganz neu ist die Idee allerdings nicht. So arbeiten auch deutsche Hersteller an Warnleuchten fürs Umfeld. Im neuen 7er von BMW steckt bereits (gegen Aufpreis) ein Lichtteppich ("Welcome Light Carpet") der den Türbereich beleuchten kann.

Der Projektor kann auch Ratfahrer warnen, dass sich die Tür gleich öffnet.

(Bild: Mitsubishi)

Die dafür notwendigen Beleuchtungseinheiten wurden am Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik in Jena (IOF) entwickelt. "Dank dieser spezifisch konstruierten Mikrooptiken wird es möglich, das Licht von der Unterseite des Fahrzeugs aus strahlenförmig auf eine etwa vier Quadratmeter große Fläche beidseitig vor den Einstiegsbereich zu projizieren", so Geschäftsfeldleiter Andreas Bräuer.

Die Projektionslinsen, die das Licht einfangen und dann als Abbild auf eine Fläche projizieren, lassen sich laut der Forscher einzeln und individuell zur Lichtquelle anordnen. (bsc)