Vermehrt Suchanfragen mit islamfeindlichen Inhalten nach Attentaten

Nicht nur in Kommentaren in sozialen Medien zeigt sich Hass gegen Muslime: Wie zwei Forscher herausgefunden haben, steigt nach Terrorakten auch der Anteil der islamfeindlichen Suchanfragen im Internet rapide an.

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Studie: Attentate führen zu steilem Anstieg islamfeindlichen Suchanfragen

(Bild: Maik Meid / Flickr / cc-by-sa-2.0)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Nach dem Anschlag eines islamistischen Paares auf eine Sozialeinrichtung im kalifornischen San Bernardino Anfang Dezember ist die Zahl der Google-Suchanfragen mit islamfeindlichen Inhalt sprunghaft angestiegen. Einige Stunden nach dem Attentat lautete die häufigste Suche kalifornischer Nutzer in Zusammenhang mit Muslimen "kill muslims", auch im Rest der USA wurde weitaus mehr danach gesucht. Das geht aus einer neuen Studie von US-Forschern hervor, wie Technology Review online in dem Artikel "Der Hass im Suchfenster" berichtet.

Laut der Analyse ist das Ausmaß an Islamfeindlichkeit in den USA derzeit auf einem Rekordniveau, nur übertroffen von der Zeit direkt nach den Anschlägen vom 11. September 2001. In der Woche nach den Anschlägen von Paris in diesem November stieg die Zahl der islamfeindlichen Suchen auf das Zehnfache, anschließend blieb sie auf einem erhöhten Niveau, um nach dem Attentat in Kalifornien noch einmal zu steigen. Im November wurde aus den USA etwa 3600 Mal nach "I hate Muslims" und etwa 2400 Mal nach "kill Muslims" gesucht.

Besonders beunruhigend dabei ist, dass die Forscher auch eine direkte Korrelation zwischen Islamophobie bei Suchanfragen im Netz und realer Gewalt feststellten. Nach ihren Angaben ist auf dieser Grundlage für dieses Jahr mit einem neuen Rekord bei islamfeindlichen Verbrechen in den USA zu rechnen.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)