CES 2016: Neue Extruder für prominente 3D-Drucker

Der Extruder als heißes Ende günstiger 3D-Drucker ist gleichzeitig auch deren kritischstes Bauteil. Die Hersteller Ultimaker und MakerBot bringen jetzt verbesserte Modelle auf den Markt – auch zum Nachrüsten.

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CES 2016: Neue Extruder für prominente 3D-Drucker

(Bild: Ultimaker)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter König

Der niederländische Hersteller Ultimaker hat auf der CES 2016 ein verbessertes Modell seines günstigen FDM-3D-Druckers Ultimaker 2 vorgestellt. Der Ultimaker 2+ soll gegenüber seinem Vorgänger in drei Punkten verbessert sein, die allesamt mit dem Extruder zu tun haben: Zum einen soll sich die Düse jetzt mit wenigen Handgriffen austauschen lassen, was nötig ist, um gelegentliche Verstopfungen zu beseitigen oder auch je nach Werkstück den Düsendurchmesser zu variieren. Zum anderen wurde der bisherige Direktantrieb der Stachelwalze beim Filamentvorschub mit einem Getriebe versehen, was für mehr Drehmoment sorgt. Zum dritten hat Ultimaker den Kühlluftstrom für das verdruckte Material optimiert.

Als Plus-Version soll in Kürze sowohl der Ultimaker in Standardgröße wie auch das Extended-Modell mit höherem Bauraum erhältlich sein, nicht jedoch der kompakte Ultimaker 2 Go. Der Ultimaker 2+ kostet 2300 Euro, der 2 Extended+ 3000 Euro.

Wer bereits einen "alten" Ultimaker 2 besitzt, soll die verbesserten Komponenten des neuen Modells demnächst auch als Upgrade-Kit bekommen – den sogenannten Olsson Block, der hinter dem Schnellwechselmechanismus für die Düse steckt, gibt es schon seit einiger Zeit als optionales Zubehör für 120 Euro zu kaufen; der deutsche Distributor iGo3D legt ihn in der Vergangenheit im Rahmen einer Kampagne neu verkauften Geräten vom Typ Ultimaker 2 als kostenloses Upgrade bei.

Auch MakerBot hat sich nochmal seinen Smart Extruder zur Brust genommen und jetzt ein verbessertes und gründlich getestetes Modell davon vorgestellt. Das neue heiße Ende hört – wenig überraschend – auf den Namen Smart Extruder+ und arbeitet mit den Replicator-Druckern der 5. Generation zusammen. Die Zahl der Neuerungen passt in ein kurzes Video (siehe unten), aber der Hersteller betont vor allem, dass der neue Druckkopf im Vorfeld kumuliert über 160.000 Stunden an Testläufen absolviert hat – offenbar ganz im Gegensatz zum Vorgängermodell, mit dem die Firma so große Schwierigkeiten hatte, dass Anleger gegen den Mutterkonzern Stratasys sogar den Vorwurf des Betrugs erhoben.

Der Extruder soll 179 Euro kosten, ist im Shop von MakerBot Europe aber noch nicht gelistet. Er soll ab Ende Januar oder Anfang Februar zu bekommen sein. Wer einen Replicator bereits besitzt oder einen neuen kauft, soll einen der neuen Druckköpfe für den Sonderpreis von 89 Euro bekommen.

Seit ein paar Jahren entwickelt sich die Consumer Electronics Show in Las Vegas für immer mehr 3D-Drucker-Hersteller zum Pflichttermin in den USA. In den vergangenen Jahren nutzten Firmen wie Ultimaker, MakerBot oder 3D Systems die Messe, um neue Maschinen wie die fünfte Replicator-Generation oder 3D-Drucker für bunte Zuckerobjekte zu präsentieren. Für manchen Hersteller scheint aber die Zeit der großen CES-Schlagzeilen vorbei zu sein. 3D Systems hat kurz vor der Jahreswende bekanntgegeben, dass die Consumer-3D-Produktlinie namens Cubify nicht weitergeführt wird – der Hersteller will sich wieder ganz auf sein Kerngeschäft mit den Profi-Maschinen konzentrieren. Von den günstigen Cube-Druckern soll nur das teuerste Modell, der CubePro, weiter produziert werden. (pek)