Asteroiden: NASA richtet Abteilung für planetare Verteidigung ein

Bei der NASA soll nun ein eigenes Büro die Aktivitäten zum Schutz der Erde vor einem verheerenden Asteroiden- oder Meteoriteneinschlag koordinieren. In jüngster Zeit hat die US-Weltraumagentur immer mehr Geld ausgegeben, um erdnahe Objekte zu finden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 107 Kommentare lesen
Asteroiden: NASA richtet Abteilung für planetare Verteidigung ein

(Bild: ESA - P.Carril)

Lesezeit: 2 Min.

Die NASA koordiniert ihre Aktivitäten zur Suche und Beobachtung erdnaher Objekte fortan in einem eigens dafür eingerichteten Bereich, dem Planetary Defense Coordination Office (PDCO). Wie die US- Weltraumagentur mitteilte, soll das Büro alle Projekte beaufsichtigen, in deren Rahmen nach Asteroiden und Kometen gesucht wird, die der Erde auf ihren Bahnen nahe kommen. Außerdem soll es die Arbeit mit anderen Behörden und anderen Staaten koordinieren, wenn es um den Umgang mit möglichen Einschlägen geht. Die NASA-Aktivitäten zur Suche nach erdnahen Objekten (NEO für near-Earth object) verfügen inzwischen über ein Budget von 50 Millionen US-Dollar, mehr als zehnmal so viel, wie noch 2010.

Bislang wurden mehr als 13.500 erdnahe Objekte gefunden und jedes Jahr kommen 1500 dazu, schreiben die Forscher. Auch wenn derzeit keine konkrete Gefahr eines Einschlags bekannt sei, seien der Tscherbakul-Meteorit und die Asteroiden-Annäherung von Halloween eine Erinnerung, wachsam in den Himmel zu schauen, sagt John Grunsfeld von der NASA. Dazu werden nicht nur bodenbasierte Teleskope eingesetzt, sondern auch das Weltraumobservatorium Neowise. Das wurde zu genau diesem Zweck reaktiviert. Eine Datenbank aller gefundenen Objekte werde beim Minor Planet Center unterhalten, schreibt die NASA weiter. In besonderen Fällen folgen Beobachtungen durch andere Teleskope.

Bislang gehe man davon aus, dass 90 Prozent der erdnahen Objekte mit einem Durchmesser von einem Kilometer oder mehr bekannt sind, erklärt die NASA. Derzeit gehe es vor allem darum, NEOs einer Größe von mehr als 140 Metern Durchmesser zu finden. Bislang seien in dieser Größenordnung schätzungsweise 25 Prozent entdeckt, bis Ende 2020 soll das auf 90 Prozent steigen. Gleichzeitig arbeite man gemeinsam mit der europäischen Weltraumagentur ESA daran, Technik für die Abwehr oder Umleitung eines Asteroiden zu entwickeln. Sollte all das im Fall der Fälle nicht ausreichen, sei es auch Aufgabe des Büros zur Koordinierung der planetaren Verteidigung, Katastrophenhelfer auf den Einschlag und die Folgen vorzubereiten. (mho)