NASA-Sonde Dawn: Kraterformen auf Ceres weisen auf viel Wasser hin

Die NASA-Sonde Dawn kreist seit Dezember 2015 so nah um den Zwergplaneten Ceres wie noch nie zuvor. Dabei macht sie auch äußerst detaillierte Fotos von dessen Oberfläche und findet dort immer mehr Hinweise auf jede Menge Wassereis.

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NASA-Sonde Ceres: Kraterformen auf Ceres weisen auf viel Wasser hin

Kupalo, der jüngste Krater auf Ceres

(Bild: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA)

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Die NASA-Sonde Dawn hat weitere Bilder des Zwergplaneten Ceres zur Erde geschickt, sie zeigen mehrere Krater an dessen Oberfläche in bislang unerreichter Detailfülle. Aus dem niedrigsten geplanten Orbit von 385 Kilometern Höhe gemacht, zeigen die Fotos die Oberfläche mit einer Auflösung von 35 Metern pro Pixel, erklärt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. Von dem wurde das Kamerasystem an Bord der Sonde gebaut. Schon im Dezember hatten die Forscher auf Basis der Bilder erklärt, dass unter der Oberfläche von Ceres Wassereis gelagert sein muss.

Wie die Wissenschaftler nun erklären, ist auf einem der neuen Bilder der etwa 25 Kilometer große Einschlagskrater Kupalo (nach der slawischen Göttin der Fruchtbarkeit) zu erkennen. Auffällige helle Streifen an dessen Rand seien wohl durch abrutschendes Material entstanden. Bei den hellen Flecken am Kraterboden handle es sich wohl um Salze, wie sie auf der Erde in Salzseen vorkommen. Das bleibe wahrscheinlich übrig, wenn nach einem Einschlag das gefrorene Wasser unter der Oberfläche verdampft und von dem gelösten Salz abgetrennt wird. Die Ablagerungen weiter zu untersuchen, sei eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Monate.

Dawn nähert sich Ceres (27 Bilder)

Der Krater namens Oxo
(Bild: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA/PSI)

Neben dem Foto von Kupalo wurden auch welche von den Kratern Dantu und Messo veröffentlicht. Dantu sei auffallend flach und weist Risse auf, die den Forschern zufolge darauf hinweisen, dass dort Eis erst geschmolzen und dann wieder gefroren ist. Messo sei sehr ungewöhnlich geformt und anhand der Spuren vieler weiterer Einschläge wohl sehr alt. Ein noch unbenannter vierter Krater besitzt einen deutlich ausgeprägten Zentralberg und auffällige Terrassen. Die seien wohl entstanden, als das Wasser unter der Oberfläche bei dem Einschlag kurzzeitig geschmolzen sei und sehr mobil war, wie die Forscher erklären. Zusammen zeigten sie, dass die Oberfläche zu wesentlichen Teilen aus Wassereis bestehen müsse und sich damit etwa von der des Mondes unterscheide. (mho)