Teenager hackt US-Chefspion

James Clapper kostet von der eigenen Medizin

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Die Geheimdienstwelt hatte bereits im Oktober 2015 über die Unprofessionalität von CIA-Chef John Brennan gestaunt, der sich offenbar von einem Teenager des Hacker-Kollektivs “Crackas With Attitude” seine Mailbox hatte aufmachen lassen. Nun aber scheint es ausgerechnet auch Brennans Chef getroffen zu haben. Director of National Intelligence James Clapper, der als Geheimdienst-Zar den US-Spionen vorsitzt und die Schnüffelei der NSA eifrig verteidigt, hat Medienberichten zufolge nun selbst ein Leck.

So berichtet Motherboard, dass ein angeblich zum genannten Kollektiv gehörender Hacker "Cracka" in Clappers privates Telefon, Internet und E-Mail-Account eingebrochen ist. Wie ein Journalist selbst ausprobierte, hatte der Hacker Clappers Privatnummer auf einen Anschluss des Free Palestine Movements umgeleitet. Ein Sprecher von Clappers Büro bestätigte den Hack inzwischen.

Der Hacker gab außerdem die Handynummer von Clappers Ehefrau Susan heraus und hackte ihren Yahoo-Account. Peinlich am gehackten Yahoo-Acount ist das Detail, dass Susan Clapper einst für die NSA gearbeitet hatte.

Konsequenzen wird der Fall für Clapper kaum haben, denn Clapper hat bereits etliche Skandale und Peinlichkeiten überlebt. Weniger Nachsicht mit privaten E-Mails hatte 2012 CIA-Chef David Petraeus zu erwarten. So hatte sich Patraeus eine Mailbox mit seiner Geliebten geteilt, was in den puritanischen USA für sündhafter gehalten wird als das Zerfetzen von Menschen mit Hellfire-Raketen auf bloßen Verdacht.