Kreisel-Handschuh bringt Hoffnung für Parkinson-Patienten

Zitternde Hände erschweren bei voranschreitenden Krankheiten wie Parkinson den Alltag von Betroffenen immer stärker. Abhilfe könnte jetzt statt Medikamenten ein relativ einfaches mechanisches Konzept bringen.

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Kreisel-Handschuh
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Ein von Studenten am Imperial College London entwickelter Handschuh mit integriertem Gyroskop könnte Linderung für das Problem stark zitternder Hände bringen, das unter anderem Parkinson-Patienten betrifft. Tester berichten, den GyroGlove zu tragen, fühle sich an, wie die Hand in dicken Sirup zu stecken – man kann sich frei bewegen, aber nur verlangsamt. Bei Tests zeigte sich, dass das Zittern um bis zu 90 Prozent reduziert wurde, berichtet Technology Review online in "Kreisel-Handschuh gegen Zittern".

Der Kopf hinter dem Konzept ist der 26-jährige Faii Ong, der inzwischen ein Unternehmen namens GyroGear gegründet hat. "Meine Idee war, mit Gyroskopen sofort und proportional Widerstand gegen die Bewegung einer Hand aufzubauen, so dass das Zittern verringert wird", erklärt er. Veranlasst wurde er dazu, als er als Medizinstudent sah, wie schwer sich eine Parkinson-Patientin beim Löffeln einer Suppe tat.

Ong und sein Team wollen den GyroGlove nach Möglichkeit in diesem September auf den britischen Markt bringen und dafür 400 bis 600 Pfund verlangen – vorher sind allerdings noch einige Probleme zu lösen, etwa bei der Geräuschentwicklung. Darüber hinaus will Ong sich auch um das Zittern von anderen Körperteilen wie etwa den Beinen kümmern. Und er glaubt, dass sich das Gerät auch für andere Aufgaben einsetzen lässt, bei denen eine ruhige Hand gefragt ist, zum Beispiel bei Operationen, Fotografie und sogar Sport.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)