United States Cyber Command

USA geben Geheimdokumente zum Krieg im Cyberspace frei

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Das National Security Archive der George Washington University hat eine umfangreiche Sammlung an bislang als geheim eingestuften Dokumenten über die militärischen Aktivitäten des Pentagons im Cyberspace veröffentlicht, die aufgrund des Freedom of Information-Acts für die Öffentlichkeit freigegeben wurden. Seit Jahrzehnten wehrt das US-Militär Hackerangriffe ab, ist wiederum selbst zu offensiven Aktionen autorisiert und mischt im Geheimdienstbereich mit. Fachautor Jeffrey T. Richelson (The US Intelligence Community, 7th Edition) kommentiert, die Bedeutung dieses Bereichs habe in den letzten Jahren dramatisch zugenommen.

Ein The Cyber Warfare Lexicon von 2009 bietet Definitionen, im gleichen Jahr verbreitete der Vereinigte Generalstab eine bislang noch immer teilgeschwärzte Joint Terminology for Cyberspace Operations. Damals richtete die Abteilung STRATCOM das U.S. Cyber Command ein, dessen Logo ein Schlüssel und Waffen zu dessen Verteidigung vor einem stilisierten Blitz ziert. Army und Navy richteten jeweils eigene Cyber Commands ein, die Air Force teilte die Aufgaben auf bestehende Einheiten auf, die ansonsten mit Spionage befasst sind.

Besonderes Interesse dürfte ein noch stark geschwärztes Dokument mit Instruktionen für den Einsatz bei Spionage mit menschlichen Quellen (Verräter) wecken. Für solche Einsätze scheinen die US-Cyberkrieger künstliche Personen anzulegen. Auch aktuelle Dokumente wie die Cyberstrategie des Pentagon von 2015 sind nunmehr zugänglich. Die Bilder mit Soldaten, die in Camouflage-Kampfanzügen auf Bildschirme starren und deuten, erinnern unfreiwillig an Symbolfotos für Hacker, die selten ohne Sturmhauben auskommen.