Beinprothese aus dem 3D-Drucker

Eine Beinprothese, die nicht nur kostengünstiger ist als herkömmliche Prothesen, sondern auch anpassungsfähig, ist das Ergebnis einer Abschlussarbeit an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim.

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Beinprothese aus dem 3D-Drucker

(Bild: Pressestelle Hochschule Pforzheim)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Kersten Auel

Da herkömmliche Prothesen laut Clemens Rieht, Industriedesigner und Absolvent der Hochschule Pforzheim, keinen Gestaltungsspielraum böten, hat er sowohl hinsichtlich des Designs als auch der Technik Alternativen gesucht. In Zusammenarbeit mit Jannis Breuinger vom Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Autormatisierung in Stuttgart, hat er die Außenhaut einer Unterschenkelprothese in "Fraktale" zerlegt, die über einen 3D-Drucker gefertigt werden.

In Kombination mit einen Sinterteil soll der Kohlefaserfuß ein dynamisches Gehen erlauben. Die Fraktale lassen sich nach Bedarf austauschen und farblich gestalten. Laut Rieht sollten Prothesen nicht versteckt werden und den Körper nachahmen. Vielmehr solle seine Prothese "Grenzenlosigkeit in der Gestaltung, Stärke, Stabilität und Selbstbewusstsein ausdrücken". Ausschlaggebend seien neben der Funktion die Herstellungskosten. Mit 500 Euro liege dieser Entwurf deutlich unter den Kosten einer konventionellen Prothese.

Der Prototyp wurde bereits in der Anwendung erfolgreich geprüft. Dafür haben zunächst Computersimulationen Gehen und Laufen nachgestellt, sodass man die aufkommenden Kräfte berechnen konnte. Im Rahmen der Werkschau der Fakultät für Gestaltung wird der Prototyp der Prothese am 5. und 6. Februar in Pforzheim vorgestellt werden. (ka)