Unterwegs mit dem BMW 330e, dem ersten Plug-in-Hybrid im 3er

Morgen zu zweit?

Wer weiterhin Sechszylinder im BMW 3er haben will, sollte nicht verächtlich auf die Alternative schauen. Denn in Zeiten von Flottenverbrauchsvorgaben braucht es Antriebsalternativen, die zumindest im NEFZ glänzen, um auch weiterhin tolle Maschinen im Programm halten zu können

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BMW, alternative Antriebe, Hybridantrieb 15 Bilder
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Stefan Grundhoff
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München, 1. Februar 2016 – Bei kaum einer Automarke wird der bevorstehende Wandel so deutlich wie bei BMW. Das Thema Verbrauch ist bei vielen Flottenmanagern angekommen, und durch die Stückzahlen nehmen sie entscheidenden Einfluss auf die Antriebsstrategien der Hersteller. Für eine Firma wie BMW geht dabei um sehr viel, denn mit dem Image eines sportlichen Autos ließ sich lange Zeit hervorragend Geld verdienen. Nun aber gilt es, neue Ziele umzusetzen, ohne alte Werte zu vernachlässigen. So gesehen ist die von uns schon oft vorgebrachte Kritik, ausgerechnet jene Modelle mit viel Leistung auszustatten, die als besonders sparsam gepriesen werden, hier nur zum Teil richtig: Der neue BMW 330e soll schließlich Freude am Fahren und Sparen verbinden. Eine erste Ausfahrt mit dem Plug-in-Hybrid zeigt, dass dies gelungen ist, was mit der Systemleistung allerdings nur wenig zu tun hat.

Als Verbrenner dient der aus dem 320i bekannte Vierzylinder-Benziner mit 184 PS, in Kombination mit der exzellenten Achtgang-Automatik. Ein Elektromotor, der auch als Generator arbeiten kann, liefert 65 kW (88 PS) und bis zu 250 Nm. Damit ist er erheblich kräftiger als der E-Motor im 225xe, der bis zu 165 Nm beisteuert. Anders als im Van ist der E-Motor im 330e aber nicht an der Hinterachse, sondern im Getriebe untergebracht. Es gibt in der Limousine auch keinen Allradantrieb – hier werden nur die Hinterräder angetrieben.

Kein Kombi

Das 7,6-kWh-Akkupaket lässt sich bei entsprechender Stromstärke der 4,6-kW-Wallbox auch in kaum mehr als zwei Stunden wieder zu Kräften bringen. Die Lithium-Ionen-Akkus liegen unter dem Kofferraumboden des 4,63 Meter langen Hybrid-3ers, wodurch das Volumen auf 370 statt 480 Liter reduziert wird. Wer mehr Platz benötigt, kann die Rückbank wie gewohnt im Verhältnis 40:20:40 umklappen und so auch lange Gegenstände durchladen wie bei einem Standard-Dreier. BMW sieht momentan keinen Bedarf, den 330e auch als Touring auf den Markt zu bringen. Angesichts der globalen Nachfrage nach Kombis kann man das verstehen, doch für den europäischen Markt wäre die Option auf den Touring sicherlich förderlich. Vielleicht überdenkt BMW diese Entscheidung noch einmal, wenn genügend Kunden nachfragen.