NRW-Verbraucherminister will gegen individualisierte Preise vorgehen

Individualisierte Preise für Personen oder Personengruppen sind im Online-Handel mittlerweile nichts Neues mehr. Nun soll eine politische Initiative klären, ob diese Praxis per Gesetz verboten werden soll.

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Online-Handel

(Bild: dpa, Arno Burgi)

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Von
  • dpa

NRW-Verbraucherminister Johannes Remmel (Grüne) will schärfere Gesetze gegen individualisierte Preise im Online-Handel prüfen. "Wir müssen solche Praktiken verhindern, bevor sie sich weiter ausbreiten", sagte der Vorsitzende der Verbraucherministerkonferenz und NRW-Ressortchef den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagausgabe).

"Wenn ich als Kunde nur wegen meines Wohnortes oder meiner Konsumgewohnheiten einen anderen Preis bekomme als mein Arbeitskollege, dann ist das schlicht und einfach eine unfaire Preispolitik der Wirtschaft", wird Remmel zitiert. Die Gesetze aus dem analogen Zeitalter passten nicht mehr zu den rasanten Entwicklungen in der digitalen Welt. Daher müssten nun Gesetzesverschärfungen geprüft werden.

Nach einer den Funke-Zeitungen vorliegenden noch unveröffentlichten Umfrage im Auftrag des NRW-Verbraucherministeriums lehnten viele Kunden individualisierte Preise ab. 57 Prozent der Befragten hätten sich für einheitliche Preise ausgesprochen. 38 Prozent fänden dagegen individuelle Preise gut. Für die Umfrage seien 1000 Verbraucher in Nordrhein Westfalen zu ihren Einstellungen zu individualisierten Preisen befragt worden.

Am ehesten anfreunden könnten sich die Verbraucher mit speziellen Niedrigpreisen für treue Kunden, hieß es. Auf die größte Ablehnung stießen Online-Shops, die Kunden in bestimmten Stadtvierteln oder Straßen spezielle Preise machten. (hob)