Niederländischer Stromversorger will illegale Cannabis-Plantagen aufspüren

Illegaler Hanf-Anbau geht in den Niederlanden offenbar häufig einher mit Stromdiebstahl. Dagegen will der Rotterdamer Stromversorger Stedin nun mit Hilfe von Smart-Meter-Technik einschreiten.

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Marijuana-Pflanzen

(Bild: pixabay.com)

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Dem niederländischen Stromversorger Stedin in Rotterdam sind illegale Cannabis-Plantagen ein Dorn im Auge. Nicht nur, dass mit dem Anbau als solchem gegen Gesetz verstoßen werde, darüber hinaus gehe er oft mit Stromklau einher, da die Pflanzen viel Wärme und Licht benötigen. Das Unternehmen will nun nach eigenen Angaben Software einsetzen, mit der solche Plantagen aus der Ferne ausgemacht werden sollen. Genaueres zur Technik verrät das Unternehmen nicht.

2015 wurden demnach im Einzugsbereich von Stedin 1351 Hanf-Plantagen entdeckt, 16 Prozent weniger als im Jahr 2014. Die illegalen Hanf-Bauern würden immer raffinierter darin, ihre Plantagen zu kaschieren, damit sie beispielsweise nicht über Infrarotkameras entdeckt werden können.

Die Stedin-Kraftwerke sollen mit Smart-Meter-Technik ausgestattet werden. Die Software soll automatisch erkennen können, wenn ein Verdacht auf illegalen Hanf-Anbau besteht. Dann werde die Polizei eingeschaltet. Für die Plantagen werde häufig das Stromnetz illegal angezapft. Abgesehen davon, dass dadurch jährlich ein Schaden von 200 Millionen Euro entstehe, gebe es durch unsichere Verdrahtung ein erhöhtes Risiko von Kurzschlüssen und Bränden.

In den Niederlanden ist der Anbau von Cannabis verboten, der Besitz von fünf Pflanzen für den Eigengebrauch wird lediglich geduldet. (anw)