IBM Connect: Verse und die Zukunft von Domino

Im ersten Halbjahr 2016 will IBM Microsoft Outlook als Alternative zu IBM Notes mit dem Domino-Server unterstützen. Bis zum Jahresende soll es dann IBM Verse auch im eigenen Rechenzentrum geben.

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IBM Connect: Verse und die Zukunft von Domino
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Alljährlich zeigt IBM im Januar bei seiner Connect-Konferenz in Orlando auf, was im laufenden Jahr an Produkten aus der Collaborations-Sparte zu erwarten ist. Letztes Jahr nahm IBM den Mund etwas voll und kündigte wieder einmal eine Revolution der Email an. Verse entpuppte sich dann Ende März als eine ganz schicke Webmail-Lösung für Kunden in der IBM-Cloud. Das für das Jahresende versprochene Produkt zur Installation im eigenen Rechenzentrum erwies sich als zu ambitioniert

Die Frist ist verstrichen, aber IBM rückt von diesem Plan nicht ab. In der Kundenversion wird die Abhängigkeit von der Suchmaschine Apache Solr gelöst. So soll ein Produkt entstehen, das sich als Upgrade für Domino installieren lässt, ohne massiv in neue Server zu installieren. Man darf gespannt sein, was Verse noch leistet, wenn Solr nicht genutzt wird. IBM will Verse ähnlich wie die ActiveSync-Anbindung über Traveler zunächst als Add-On realisieren, um es dann sukzessive in Domino zu integrieren. IBM plant eine Verfügbarkeit im zweiten Halbjahr; das muss man wohl entweder als "zum Jahresende" oder "bis zur nächsten IBM Connect" lesen.

Vorher stehen aber weitere Upgrades für Domino und Verse ins Haus, beide terminiert für das erste Halbjahr. Zunächst bekommt Verse eine Offline-Unterstützung, die bei IBMs internen Nutzern schon in einer Pilotgruppe genutzt wird. Die Webmail-Anwendung synchronisiert, während sie online ist, Mails, Kalender und Kontakte im Hintergrund und stellt sie dann bereit, wenn man keine Serververbindung hat. Dazu wird IBM ein Redesign des Kalenders und eine Integration in den Filesharing-Dienst Box liefern.

Bei Domino, sowohl in der Cloud als auch im eigenen Unternehmen, will IBM bis zum Ende des ersten Halbjahrs Outlook 2013 als Client unterstützen. Im zweiten Schritt folgen dann Outloook 2010 und 2016. Diese Fähigkeit wurde unter dem Projektnamen Hawthorne entwickelt und ist seit mehr als einem Jahr bei einigen Kunden bereits im Einsatz. Notes-Anwendungen, die bisher einen vollen Notes-Client erfordern, laufen dann mittels eines umfangreichen Plugins direkt im Kontext des Browsers. Diese Lösung trägt aktuell den sperrigen Namen IBM Client Application Access (ICAA).

IBM baut bei Domino weiterhin auf eine Multi-Clientstrategie: Browser, Notes, Outlook, Mobil. Was bislang feht. ist eine klare Vision, wie IBM mit dem äußerst komplexen Notes-Client umgehen will. Sie werden ihn weiter unterstützen (müssen). (vowe)