ARM-Server: Spekulationen über Einsatz bei Google

Qualcomm entwickelt 64-Bit-ARM-Chips für Server, die möglicherweise bald auch in Google-Rechenzentren arbeiten.

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ARM-Server: Spekulationen über Einsatz bei Google

Server mit ARMv8-A-Prozessoren von Qualcomm

(Bild: Qualcomm)

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Der Einsatz der in Smartphones und Tablets allgegenwärtigen ARM-Prozessoren in Servern und Rechenzentren wird seit Jahren diskutiert, weiterhin dominieren aber Intels Xeons. Nun wird spekuliert, dass mit Google ein wichtiger Käufer auf 64-Bit-ARM-Chips von Qualcomm setzen könnte.

Wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise meldet, will Qualcomm den Einsatz der selbst entwickelten Systems-on-Chip (SoCs) bei Google auf einer Investorenkonferenz am kommenden Donnerstag, 11. Februar, verkünden.

Das wäre nach der Kooperation mit einem chinesischen Rechenzentrum ein zweiter, noch wichtigerer Erfolg für Qualcomm und für ARM-Server-SoCs allgemein. Über den Einsatz der bisher verfügbaren ARMv8-A-Serverprozessoren von APM (X-Gene), Cavium (ThunderX) und AMD (Opteron A1100) in größerem Maßstab ist bisher nichts bekannt. Stattdessen war bisher vor allem von Entwicklungs- und Versuchssystemen die Rede.

Besonders spannend zur Beurteilung der Chancen für ARM-Server wäre es, wenn sich Google auch zum Einsatzzweck der ARM-Server-SoCs äußern würde. Bisher kommen ARM-SoCs anscheinend vor allem in Netzwerkgeräten und Storage-Systemen zum Einsatz, außer in vielen NAS-Boxen etwa in Form einer (zurückgezogenen) Spezifikation für das Open Compute Project (Calxeda Open Vault). Häufig genannt wird auch Memcached.

In einem vor rund sechs Jahren veröffentlichten Paper hatte sich Google-Experte Urs Hölzle noch skeptisch über den Einsatz "schwacher" (whimpy) Rechenkerne in Servern geäußert, meistens seien leistungsfähige Kerne (Brawny Cores) überlegen. Später hat Google sich dann beim OpenPOWER-Projekt engagiert, wo es ebenfalls um sehr leistungsstarke Rechenwerke geht. Vor diesem Hintergrund wäre es interessant zu erfahren, welche konkreten Vorteile der Qualcomm-SoCs Google nennt.

Als weiterer potenzieller Einsatzbereich für ARM-SoCs wurden früher auch Mikroserver genannt, doch auch hier sind bisher keine hohen Wachstumsraten bekannt geworden – weder mit ARM-SoCs, noch mit den konkurrierenden Intel-SoCs wie Atom S1200 oder Xeon D-1500. Stattdessen war zuletzt häufiger von ARM-SoCs mit sehr vielen Rechenkernen die Rede – Qualcomm plant 24, Cavium packt 48 in den ThunderX und Intel will mit einem Xeon-D mit 16 Kernen kontern. (ciw)