Schöner Blocken: Verlagsgruppe Gruner + Jahr weitet Anti-Adblock-Maßnahmen aus

Das Aussperren von Adblockern auf Geo.de sei erfolgreich verlaufen – jetzt zieht die Verlagsgruppe Gruner + Jahr auf drei weiteren Onlineportalen nach.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 369 Kommentare lesen
Schöner Wohnen

(Bild: Screenshot)

Lesezeit: 2 Min.

Die Verlagsgruppe Gruner + Jahr will ihr Programm gegen Adblocker in Browser ausweiten: Nachdem bereits Geo.de Werbeverweigerer aussperrt, sollen nun Schöner-Wohnen.de, Essen-und-Trinken.de sowie Living-at-home.de folgen. Nutzer müssen entweder den Adblocker für die Seite deaktivieren oder zahlen, wenn sie mit Werbeblocker Zugriff auf die Portale wollen. Letzteres koste als Tagespass rund 0,50 Euro, der Wochenpass rund 2,50 Euro.

Im gleichen Zug sollen auf den Websites der Frauenmagazine Brigitte und Gala sowie bei den Onlinecommunities Urbia.de und Chefkoch.de Leser mit angeschaltetem Adblocker über Texteinblendungen zum Deaktivieren bewegt werden. Blockieren wolle man hier aber noch nicht. "Eine freie Nutzung von Qualitätsjournalismus im Netz ist nur möglich, wenn die Angebote über Werbung finanziert werden können", sagte Oliver von Wersch, Geschäftsführer G+J Digital Products, laut Pressemitteilung.

Im Oktober hatte Gruner + Jahr die Blocker-Blockade für Geo scharfgeschaltet. Die Verlagsgruppe bezeichnete den Test als Erfolg, bereits jeder dritte Nutzer habe seinen Adblocker abgeschaltet. Diese Zahl steige zudem kontinuierlich an. Einbußen bei der Trafficentwicklung habe es durch die Blockade nicht gegeben. Zunächst wolle man die Reaktion der Nutzer weiter beobachten und dann über eine Ausweitung der Maßnahmen auf weitere Verlagsangebote wie etwa Stern.de entscheiden.

Vorreiter im Kampf gegen Adblocker ist in Deutschland der Axel Springer Verlag. Auf Bild.de werden nicht nur Adblock-Nutzer ausgesperrt, der Verlag geht auch noch juristisch dagegen vor. Sowohl gegen Adblock Plus als auch gegen den iOS-Filter Blockr wurde bislang prozessiert.

Übrigens gehen nicht nur deutsche Verlage gegen die immer populär werdenden Werbeblocker vor. Die Techseite Wired.com hat am Dienstag ebenfalls mitgeteilt, dass Nutzer von Werbeblockern draußen bleiben müssen. Auch hier gilt: Zahlen oder Deaktivieren, wenn man die Inhalte lesen will. Ein Wochenpass für den werbefreien Zugriff koste einen US-Dollar. (axk)