Akustisches Leuchtfeuer für Blinde

Der Beacon von Onyx informiert die Fahrgäste per App über den Nahverkehr und die Haltestellen.

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  • Eva Wolfangel

Der Beacon von Onyx informiert die Fahrgäste per App über den Nahverkehr und die Haltestellen.

Wenn Blinde in Bukarest auf einen Bus warten, sind sie nicht länger auf fremde Hilfe angewiesen: Dank eines am Fahrzeug angebrachten "Beacons" und einer App meldet ihr Handy per Sprachausgabe die bevorstehende Ankunft des Verkehrsmittels.

Sobald die Station erreicht ist, lässt der Beacon ein Signal verlauten. "Dadurch kann der Blinde den richtigen Bus an der Station ausmachen, und auch der Busfahrer weiß, dass er auf einen besonderen Fahrgast achten muss", sagt Doru Supeala vom ungarischen Anbieter Onyx Beacon, der 500 Busse mit der neuen Technik ausgestattet hat.

Beacons sind kleine Geräte, die wie ein "Leuchtfeuer" (daher ihr Name) für Orientierung sorgen. Via Bluetooth verbinden sie sich mit den Smartphones der Nutzer im Umkreis von bis zu 100 Metern. "Wir mussten dafür den stärksten Beacon der Welt entwickeln", so Supeala: Schließlich muss das Gerät am Bus dem Wetter standhalten und das Signal den Verkehrslärm übertönen.

Die Idee für den Bus-Beacon hatte der rumänische Blindenverband Tandem Association. Seit Herbst 2015 ist die App für Android und iOS auf dem Markt. Bis Februar erwartet das Unternehmen 12000 Nutzer. Auch Menschen ohne Einschränkungen können von dem Dienst profitieren: Er kann sie über den Nahverkehr informieren und ihr elektronisches Ticket entwerten. Inzwischen fahren in der Südtiroler Stadt Bozen ebenfalls 1000 Busse mit Beacons von Onyx.

Besonders teuer ist die neue Technologie nicht: 50000 Euro habe der Bukarester Blindenverband, gefördert von der Vodafone-Stiftung, bis jetzt investiert. Pro Nutzer also weniger als fünf Euro – Tendenz sinkend mit wachsender Nutzerzahl. (bsc)