Panasonic kündigt organische CMOS-Sensoren an – Pixelzahl kein Thema

Panasonic arbeitet weiter an organischen CMOS-Sensoren, die mit höherer Bildqualität punkten wollen als konventionelle CMOS-Sensoren auf Silizium-Basis. Jetzt hat das japanische Unternehmen neue Entwicklungen bekannt gegeben.

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Panasonic kündigt organische CMOS-Sensoren an - Pixelzahl kein Thema

(Bild: Panasonic)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Christoph Jehle
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Panasonic hat die Entwicklung eigener Sensor-Technik wieder intensiviert und setzt auf organische CMOS-Sensoren, die gegenüber den konventionellen CMOS-Sensoren auf Silizium-Basis deutliche Vorteile bieten sollen. Panasonic hatte schon 2013 mitgeteilt, dass das Unternehmen gemeinsam mit Fujiflm an organischen CMOS-Bildsensoren arbeite. Inzwischen liegen offensichtlich erste Ergebnisse vor.

Organischer CMOS-Bildsensor (3 Bilder)

Sensorkonstruktion im Vergleich

Auffällig an der neuen Sensortechnik ist die sehr dünne lichtempfindliche organsiche Schicht. Darüber befindet sich eine Schutzschicht gegen Umwelteinflüsse. (Bild: Panasonic)

Als vorrangige Einsatzbereiche für die neue Technik sehen die beiden Unternehmen derzeit Anwendungen in der Industrie (machine vision). Eine Anwendung im Bereich der bildmäßigen Fotografie oder für andere Consumer-Produkte ist derzeit noch nicht absehbar. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Zahl der Pixel bei den vorgestellten Sensor-Entwicklungen kein Thema ist, sondern nur die Bildqualität.

Vorgestellt wurde beispielsweise ein organischer CMOS-Sensor, der einen Dynamikumfang von 123 dB bieten soll und damit auch für die Aufnahme bewegter Motive bei starkem Gegenlicht geeignet wäre. Die Tatsache, dass das organische Substrat (organic photoconductive film/OPF) für diesen Sensor von Fujifilm kommt, hat verschiedentlich zu Spekulationen Anlass gegeben, dass ein solches Sensor künftig auch in Kameras von Fujifilm Verwendung finden könnte. Fujifilm selbst sieht im Einsatz organischen CMOS-Sensoren im Bereich seiner Digitalkameras jedoch keinen Vorteil gegenüber dem derzeit genutzten X-Trans III-Sensor, wie der für das X-System zuständige Produktmanager Takashi Ueno Anfang des Jahres in Rom erklärte.

Bei einem weiteren vorgestellten organischen CMOS-Sensor konnte Panasonic einen Global-Shutter realisieren. Bei dieser Technik wird jedes Pixel des Sensors zum exakt gleichen Zeitpunkt ausgelesen. Im Gegensatz zu den derzeit gebräuchlichen Sensoren wird so ein sogenannter Rolling-Shutter-Effekt vermieden. Dieser kann sich besonders bei schnell bewegten Motiven im Bild als streifige Verzerrung zeigen. Gerade im Bereich der machine vision, wo die Bildinhalte schnellst möglich und automatisch interpretiert werden müssen, ist dies besonders hinderlich.

Der APD-CMOS-Sensor soll eine so hohe Empfindlichkeit besitzen, dass auch bei Sternenlicht oder vergleichbar schwacher Beleuchtung noch scharfe Aufnahmen in Farbe möglich sind. Dazu sollen die elektrischen Signale im Sensor 10.000fach verstärkt werden. Ob es sich bei dem APD-CMOS-Sensor ebenfalls um einen organischen CMOS-Sensor handelt, geht aus der Pressemeldung von Panasonic nicht eindeutig hervor. (keh)