Realistischere Diesel-Abgastests rücken näher

Die EU-Länder stimmten dem neuen Rechtsrahmen für realistischere Diesel-Abgastests am Freitag in Brüssel zu. Künftig sollen die Emissionen im Straßenverkehr und nicht im Labor getestet werden. Allerdings sollen jahrelang noch großzügige Abweichungen von geltenden Grenzwerten erlaubt sein

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Realistischere Diesel-Abgastests rücken näher
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Von
  • Florian Pillau

Dieselmotoren sollen künftig realitätsnäher getestet werden. Manipulationen, wie bei diesem intern EA 189 genannten Motor des Volkswagen-Konzerns, aber auch die Abstimmung von Motoren auf einen fixen Zyklus werden so erschwert.

(Bild: Skoda)

Die EU-Länder stimmten dem neuen Rechtsrahmen für realistischere Diesel-Abgastests am Freitag in Brüssel zu. Künftig sollen die Emissionen im Straßenverkehr und nicht im Labor getestet werden. Allerdings sollen jahrelang noch großzügige Abweichungen von geltenden Grenzwerten erlaubt sein. Aus formalen Gründen nahmen die fachfremden EU-Finanzminister die Regelung an. Das Europaparlament hatte bereits in der vergangenen Woche de facto zugestimmt.

Erlaubt sind nach der Euro-6-Abgasnorm, die seit fast zehn Jahren gilt, nur 80 Milligramm Stickoxid (NOx) pro Kilometer. Diesen Wert sollen neu entwickelte Fahrzeugtypen in einem ersten Schritt zwischen September 2017 und Januar 2020 noch um mehr als das Doppelte überschreiten dürfen. Ab 2020 soll eine Überschreitung dann noch um die Hälfte toleriert werden. Bevor die neuen Testverfahren kommen können, müssen weitere Details separat geregelt werden. Dies steht noch aus.

Stickoxide können zu Atem- sowie Kreislaufbeschwerden führen und tragen zur Bildung von Feinstaub bei. Die Schadstoffe stehen auch im Zentrum des Volkswagen-Skandals um manipulierte Abgaswerte.

(dpa) (fpi)