Zu Land, zu Wasser und in der Luft

Schlafen in van Goghs Zimmer, auf einer Jacht dahinschippern oder bei Privatpiloten einsteigen – die Sharing Economy eröffnet spannende Möglichkeiten, seine freien Tage zu verbringen.

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Schlafen in van Goghs Zimmer, auf einer Jacht dahinschippern oder bei Privatpiloten einsteigen – die Sharing Economy eröffnet spannende Möglichkeiten, seine freien Tage zu verbringen.

Demnächst stehen für mich ein paar Tage Urlaub an. Neben Pauschalreisen bietet die Sharing Economy, tolle Möglichkeiten zu reisen oder einfach mal etwas anderes zu erleben. Vor einigen Jahren machte die Plattform Couchsurfing den Start mit der Vernetzung von privaten Übernachtungsmöglichkeiten und Reisenden. Damals war die Idee vielleicht noch ungewohnt, bei fremden Leuten auf dem Sofa zu schlafen. Doch mittlerweile gehören Portale wie Airbnb oder Housetrip bei der Reiseplanung gewissermaßen zur "ersten Adresse".

Schade eigentlich, dass meine Reise wohl leider nicht nach Chicago gehen wird. Dort erwartet Übernachtungsgäste mit etwas Glück, eine Nacht in einem Gemälde: Das Art Institute of Chicago hat nämlich Vincent van Goghs Bild "Schlafzimmer in Arles" als beziehbares Zimmer nachgebaut und bietet es bei Airbnb für 10 Dollar pro Nacht an. Tickets für die Van Gogh-Ausstellung stehen passenderweise auch nach Bedarf zur Verfügung. Wem das etwas zu eng ist, der findet vielleicht in einem englischen Schloss mehr Freiraum.

Doch egal, wie besonders die Unterbringung ist, das Domizil ist nun einmal unverrückbar. Anders wäre das beispielsweise auf einem Boot. Auch für diesen Bedarf hat die Sharing Economy eine Plattform: Tubbber. Erst frisch online, gegangen sollen dort laut The Next Web bereits 600 Bootseigner ihre Motorboote, Segelschiffe oder Jachten zum Mieten offerieren.

Auch der Luftweg wird so langsam mithilfe der Crowd vom Sharing erfasst. So kann man sich beispielsweise durch die Plattformen Wingly oder Flyt.Club einen Platz bei Privatpiloten in ihrem kleinen Flugzeug buchen. Die Mitfahrgelegenheit für die Lüfte sozusagen. Das Angebot ist noch recht übersichtlich: Rund 230 Piloten sind bei Wingly seit Ende Januar registriert, schreibt das Hamburger Abendblatt und bezieht sich auf die Angabe des Wingly-Mitgründers, Lars Klein. Insgesamt 40.000 Privatpiloten soll es in Deutschland geben. Für Wingly und das Leipziger Startup Flyt.Club, das bereits im vergangenen Jahr online ging, ist also noch Luft "nach oben". Ein Abstecher nach Salzburg über Ostern oder auch ein Rundflug über Hannover ist aber allemal drin.

Und selbst, wenn nur das Wochenende als freie Zeit zur Verfügung steht, bietet das Portal RydeMyPony eine andere Art, den Kopf frei zu kriegen: Die Vermittlung von Pferden zu Ausritten. T3n feierte das Start-up als Idee mit viel Potenzial, schließlich liege der Anteil der Pony-Liebhaber in der Bevölkerung weit über 90 Prozent. Natürlich! Wer sollte auch etwas gegen die Vierhufler haben? Sattelfest sollte man dafür allerdings sein.

Nun stehe ich in Sachen Reiseplanung nur noch vor der Qual der Wahl. (jle)