Intershop stoppt Verlustserie und konzentriert sich auf mittelständische Kunden

Das Jenaer Software-Unternehmen Intershop hat in den vergangenen Jahren kaum vom Boom des Internethandels profitiert und Verluste geschrieben. Nun scheint die Trendwende geschafft.

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Intershop stoppt Verlustserie und konzentriert sich auf mittelständische Kunden

Komponenten der Commerce Suite von Intershop

(Bild: Intershop)

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  • dpa
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Der Software-Anbieter Intershop kommt mit seiner Neuausrichtung voran und hat 2015 erstmals seit Jahren schwarze Zahlen geschrieben. Der Jahresüberschuss lag nach Unternehmensangaben bei 5000 Euro – nach einem Minus von 6,6 Millionen Euro im Vorjahr.

Zum letzten Mal habe 2011 unterm Strich ein positives Ergebnis gestanden, hieß es. "Die Zahlen zeigen, dass wir mit dem Umbauprozess wesentlich vorangekommen sind und Umsatz und Kosten ins Gleichgewicht gebracht haben", sagte Vorstandschef Jochen Wiechen am Mittwoch der dpa. In diesem Jahr solle der Umsatz stabil bleiben, das operative Ergebnis aber steigen.

Intershop ist auf Software für den Internethandel spezialisiert. Wegen der Konkurrenz um Großkunden nehmen die Jenaer nun verstärkt mittelständische Unternehmen in den Blick. Dazu soll in diesem Jahr etwa ein erweitertes Cloud-Angebot vorgestellt werden.

Die Produktumsätze, zu denen etwa Erlöse aus Lizenzen gehören, sind 2015 um 27 Prozent gestiegen, während die Service-Erlöse um 22 Prozent zurückgegangen sind. Langfristig sollen sich die Anteile dieser beiden Felder am Umsatz von zuletzt etwa 40 zu 60 auf 70 zu 30 im Jahr 2017 verschieben, erklärte Wiechen.

Insgesamt ging der Konzernumsatz im vergangenen Jahr nach den vorläufigen Zahlen um 7 Prozent auf 42,7 Millionen Euro zurück. Das sei vor allem dem Verkauf der Tochter SoQuero geschuldet, hieß es. Bereinigt um diese Zahlen lägen die Erlöse etwa auf Vorjahresniveau (42,9 Millionen Euro). Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stehen 0,2 Millionen Euro zu Buche, nach einem Minus von 6,3 Millionen Euro 2014.

Für 2016 erwarte er stabile Umsätze, das operative Ergebnis solle auf knapp eine halbe Million Euro ausgebaut werden, sagte Wiechen. Zukäufe seien aktuell nicht geplant. "Wir sind aber inzwischen wieder in der Situation, über so etwas nachdenken zu können."

Intershop beschäftigte zuletzt weltweit 380 Mitarbeiter, 2014 waren es noch 415. (anw)