iPad Pro war ursprünglich für Frühjahr 2015 geplant

Um das verzögert eingeführte 12,9-Zoll-iPad im Vergleich mit dem iPhone 6s nicht alt aussehen zu lassen, musste der Hersteller die Entwicklung des A9X beschleunigen, wie aus einem Profil von Apples Chip-Chef hervorgeht.

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Tim Cook mit iPad Pro

(Bild: dpa, Monica Davey)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hatte ursprünglich geplant, das iPad Pro mit dem A8X-Chip des iPad Air 2 schon im Frühjahr 2015 vorzustellen, wie Bloomberg Businessweek berichtet. Verschiedene nicht näher genannte Elemente in Hardware, Software und dem Apple Pencil seien aber noch nicht bereit für die Veröffentlichung gewesen – deshalb hat der Konzern den Termin in den Herbst verlegt.

Da zu diesem Zeitpunkt bereits das iPhone 6s mit neuem, schnelleren A9-Chip im Handel war, konnte das iPad Pro nicht mehr auf den A8X setzen: Apples Chip- und Hardware-Technik-Chef Johny Srouji habe deshalb die Entwicklungszeit für den A9X-SoC (System-on-a-Chip) mit einem "Crash-Programm" um ein halbes Jahr verkürzt – und Apples bislang leistungsfähigsten Chip rechtzeitig fertiggestellt. Im zurückliegenden Dezember nahm das Unternehmen Srouji schließlich in die oberste Management-Ebene auf.

Im Jahr 2008 übernahm Apple die Chip-Entwicklerfirma P.A. Semi und baute damit schon ein Jahr nach der Vorstellung des iPhones das hauseigene Chip-Know-how deutlich aus. Die erste eigene A-Chip-Reihe führte der Konzern im Jahr 2010 mit dem A4 im iPhone 4 ein.

Schon die Leistungsprobleme der ersten iPhone-Generation hätten Steve Jobs schnell davon überzeugt, dass sich Apple nur durch eigene Chips wirklich von der Konkurrenz abheben kann. Es sei entscheidend, die Chip-Entwicklung unter eigener Kontrolle zu haben, so Srouji. Beim ersten iPhone seien noch Komponenten unterschiedlicher Hersteller zusammengefügt worden, darunter etwa ein Samsung-Chip für DVD-Player, merkt das Wirtschaftsmagazin an.

Nach Informationen von Bloomberg wird Apple die aktuelle Chip-Reihe A9X und A9 im März in weiteren Produkten einführen: Im Gespräch sind das iPad Air 3 sowie das "iPhone 5se" mit 4-Zoll-Bildschirm. (lbe)