Diesel in den USA: Verkaufszahlen eingebrochen

Nach dem Abgas-Skandal bei Volkswagen werden auch die Dieselautos anderer deutscher Hersteller in den USA zu Ladenhütern. Bei Mercedes-Benz sank im Januar 2016 die Zahl der verkauften Dieselautos in den USA um rund 65 Prozent im Jahresvergleich, bei BMW ging der Wert um 62 Prozent zurück

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(Bild: BMW)

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Von
  • Martin Franz

Nach dem Abgas-Skandal bei Volkswagen werden auch die Dieselautos anderer deutscher Hersteller in den USA zu Ladenhütern. Bei Mercedes-Benz sank im Januar 2016 die Zahl der verkauften Dieselautos in den USA um rund 65 Prozent im Jahresvergleich, bei BMW ging der Wert um 62 Prozent zurück, wie Anfragen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX bei den Konzernen ergaben. Der Dieselanteil an den US-Verkäufen war bei beiden Herstellern allerdings schon vorher sehr gering.

Der BMW X5 fiel beim Abgastest positiv auf: BMW betreibt dabei aber auch einen ungewöhnlich hohen Aufwand, um die NOx-Emissionen zu senken.

(Bild: BMW)

Mercedes verkaufte im Januar 2016 in den USA noch 334 Wagen mit Dieselmotoren, bei BMW waren es 205. Das Land, in dem die Abgas-Manipulationen von Volkswagen aufgedeckt wurden, ist aber nach Angaben eines BMW-Sprechers der einzige Markt, in dem die Dieselverkäufe der Bayern seitdem deutlich gelitten haben. Eine Daimler-Sprecherin betonte, dass der Absatz von Dieselautos in den USA von Monat zu Monat variiere. Er habe in den letzten Jahren weniger als fünf Prozent der Gesamtverkäufe in den USA ausgemacht. Inklusive Benzinern legten die US-Verkäufe bei Mercedes im Januar 2016 minimal zu.

Mercedes-Benz verkauft derzeit die Modelle GLS, GLE und E-Klasse in den USA als Diesel. BMW ist mit 3er, 5er, X3 und X5 am Markt. VW und Audi bieten in dem Land inzwischen gar keine Dieselautos mehr an. „Die Diesel-Strategie, die die deutsche Automobilindustrie seit vielen Jahren insbesondere auf dem wichtigen US-Markt verfolgt, wurde durch die Vorgänge in einem großen Unternehmen erheblich beschädigt“, hatte der Präsident des Branchenverbandes VDA, Matthias Wissmann, zu Jahresbeginn mit Blick auf Volkswagen gesagt. Die deutschen Autohersteller waren bis zuletzt führend auf dem Dieselmarkt, vor allem VW. Die meisten US-Hersteller haben überhaupt keine Dieselautos im Programm.

(dpa) (mfz)