MWC 2016: Mobile OCR von Abbyy für Bücher, Kontakte und Weine

Vivino scannt mit Abbyy-Technik Weinetiketten und zeigt Bewertungen anderer Vivino-Nutzer an. Finescanner erkennt Doppelseiten in Büchern; der Businesscard Reader zerlegt automatisch Visitenkartendaten und schickt sie ins Adressbuch.

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MWC 2016: Mobile Texterkennung von Abbyy

Vivino scannt Weinetiketten und fügt die Information seiner Datenbank hinzu.

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Inhaltsverzeichnis

Abbyy hat über 20 Jahre Erfahrung mit optischer Texterkennung und bietet seine Technik für verschiedene Apps an. Seinen Dienst für Dokumenten-OCR Finescanner und die Visitenkarten-App Business Card Reader hat Abbyy kürzlich aktualisiert. Wein-Liebhaber erfassen mit der Technik Flaschenetiketten.

In Vivino tauscht man sich über Weine aus.

Nutzer der Wein-Community Vivino können die OCR-Technik nutzen, um Etiketten von Weinflaschen zu erfassen und damit dessen Datenbank sowie ihren eigenen virtuellen Weinkeller bereichern.

Vivino hat seit eigenen Angaben mittlerweile 15 Millionen Nutzer, die ihre Weine dort erfassen, mit bis zu fünf Sternen bewerten und Beschreibungen hinterlassen können. Jeden Tag werden so im Schnitt 300.000 Weinflaschen erfasst.

In der App kann man nach Rebsorten, Regionen oder Weingütern suchen. Vivino selbst stellt Top-Listen zusammen und bietet über die App Weine zum Kauf an. Eine kostenpflichtige Version gibt neben Nutzerbewertungen auch Parkerpunkte an. Die App steht für iOS, Android und Windows Phone zur Verfügung.

Die iPhone- und iPad-App Finescanner erkennt die Zeichen in fotografierten Dokumenten; mit den Doppelseiten in Büchern kam sie aber bisher nicht zurecht. Seit 2016 ist ein Update verfügbar, das aufgeschlagene Bücher erkennt, die Seiten getrennt voneinander behandelt und vor der Texterkennung die durch den Buchrücken entstehende Krümmung entzerrt.

Anschließend schickt sie das Bild an einen Abbyy-Server, der das Dokument in Zeichen konvertiert und als DOCX-, XLSX-, PDF- oder Textdokument zurückgibt. Sie soll damit besonders für Nutzer interessant sein, die viel in Bibliotheken recherchieren. Der OCR-Dienst kostet 5 im Monat oder 20 Euro im Jahr. Die Pro-Version der App für 40 Euro beinhaltet lebenslangen OCR-Dienst. Eine Demoversion läuft für eine Woche ohne Einschränkung.

Der Business Card Reader deutet Daten aus Visitenkarten.

Der Businesscard Reader steht für Android, iPhone und Windws Phone zur Verfügung, allerdings nicht mit identischem Funktionsumfang. Ein Update für iOS befähigt die App, selbstständig Visitenkarten zu erkennen, wenn die Kameralinse auf eine Karte gerichtet ist. Unter Android muss man manuell ein Foto aufnehmen.

Beide Varianten erkennen Vor- und Zunamen, Telefonnummer, Anschrift, E-Mail-Adresse, URL sowie andere Daten und speichern diese auf Wunsch in der Anwendung und im Adressbuch.

Die neue iPhone-Version versendet auf Knopfdruck eine E-Mail an den Besitzer der Karte, um die Daten zu überprüfen. Ein entsprechendes Update für Android soll in Kürze folgen. Der Visitenkartendienst kostet drei Euro im Monat oder wie der Finescanner-Dienst 20 Euro im Jahr.
(akr)