Hands-on: Das Sony Xperia X ist kein High-End-Smartphone

Sony bewirbt das neue Xperia X als High-End-Gerät. Betrachtet man das Datenblatt, kommen aber Zweifel an dieser Einordnung. Im Kurztest haben wir uns einen eigenen Eindruck verschafft.

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Sony Xperia X: Durchwachsenes High-End-Smartphone im Hands-on
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Hannes A. Czerulla

Das Sony Xperia Z5 feierte seine Premiere erst im Herbst des vergangenen Jahres. Nun steht mit dem Xperia X bereits der angebliche Thronfolger in den Startlöchern. Auf der Mobilfunkmesse MWC konnten wir ein Ausstellungsmodell einem Kurztest unterziehen. Ob es vollkommen der im Mai erscheinenden finalen Version entspricht, war noch nicht ganz klar.

Ein High-End-Smartphone ist das X definitiv nicht, das verrät schon die Ausstattung: Der Prozessor Qualcomm Snapdragon 650 ist zwar brandneu und unterstützt 64 Bit. Top-CPUs wie dem Snapdragon 820 kann er aber nicht das Wasser reichen. Android 6 lief zwar flüssig auf dem Gerät und war ohne Einschränkungen nutzbar, doch so verzögerungsfrei wie das Galaxy S6 oder LG G5, wo Apps blitzartig aufpoppen, sobald die jeweilige Verknüpfung berührt wird, reagierte das Sony-Phone nicht. Es gab spürbare Startzeiten.

Sony Xperia X (6 Bilder)

Als Kamera kommt das gleiche 23-Megapixel-Modell zum Einsatz wie in der Z5-Serie. Und genauso wie dort, versucht Sony, den Nutzer dazu zu bringen, lieber mit 8 Megapixeln zu knipsen anstatt mit der vollen Auflösung. Voreingestellt ist immer die reduzierte Auflösung und schaltet man sie um, sind keine Einstellungen im manuellen Modus mehr verfügbar. Im c't-Test des Z5 stellte sich heraus, dass Bilder mit 23 Megapixeln starkes Bildrauschen zeigen und viel Licht brauchen, um zufriefenstellende Aufnahmen zu produzieren. Ob das Problem beim Xperia X weiter besteht, konnten wir im Hands-on noch nicht untersuchen. Stolz ist Sony auf den angeblich so schnellen Autofokus der Kamera. Doch im Kurztest enttäuschte er und fokussiert mit deutlicher Verzögerung – schätzungsweise eine halbe Sekunde. Galaxy S6 und iPhone 6s stellen augenblicklich scharf, sobald man den Touchscreen bedient.

Eigentlich hat Sony am Gehäuse nichts falsch gemacht. Die Verarbeitung ist ohne Makel und als Material kommt Aluminium zum Einsatz. Doch merkt man das leider nicht. Die Rückseite der von uns angefassten goldenen Version hätte auch aus Plastik bestehen können. Andere Smartphones mit Metallimitat aus Plastik fühlten sich ähnlich an wie das Äußere des Xperia X. Allerdings kann letzter Punkt auch an der warmen Messeluft gelegen haben. In normaler Umgebung fühlen sich Metallgehäuse meist kühler an.

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Update 26.2.: Entgegen der ursprünglichen Angaben im Text hat das Sony Xperia X einen Snapdragon-650-Prozessor und keinen 615. Außerdem wies der Hersteller darauf hin, dass es sich nicht um die finale Version der Geräte handele. Ob Sony noch nachbessert, wird der ausführliche Test in einer der folgenden c't-Ausgaben zeigen. (hcz)