SiS-Chipsätze und Linux

Wir stellen gehäuft merkwürdige Probleme mit bestimmten Hardware-Komponenten fest, wenn moderne Linux-Distributionen auf aktuellen Mainboards mit SIS-Chipsatz laufen. Das äußert sich in der Regel dadurch, dass bestimmte PCI-Karten oder Onboard-Komponenten wie USB-Ports nicht funktionieren wollen.

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Von
  • Peter Siering

Wir stellen gehäuft merkwürdige Probleme mit bestimmten Hardware-Komponenten fest, wenn moderne Linux-Distributionen auf aktuellen Mainboards mit SIS-Chipsatz laufen. Das äußert sich in der Regel dadurch, dass bestimmte PCI-Karten oder Onboard-Komponenten wie USB-Ports nicht funktionieren wollen. So etwas tritt zum Beispiel bei DVB-Karten auf: Die Treiber lassen sich einwandfrei laden und darauf aufbauende Software arbeitet, aber stellt nicht alle Funktionen bereit - im Fall der DVB-Karten etwa scheitert offenbar der Empfang.

Als praktikable Abhilfe haben sich einige Optionen erwiesen, die man dem Kernel beim Systemstart mit auf den Weg gibt, etwa in den lilo.conf- oder grub.conf-Konfigurationsdateien respektive testhalber über die Befehlseingabe der Boot-Manager. Bei SIS-Chipsätzen hilft bei vielen Distributionen die Option „noapic“ - sie weist den Kernel an, den Advanced Programmable Interrupt Controller (APIC) zu meiden. Einen Versuch ist auch die Option „pci=biosirq“ wert, um den Kernel die Interrupt-Vorbelegung des BIOS nutzen zu lassen.

Bei SuSE haben wir eine Häufung solcher Probleme auch bei NForce- und VIA- Chipsätzen beobachtet. Ein Grund dafür könnte sein, dass SuSE ab Version 8.1 das Advanced Configuration and Powermanagement Interface (ACPI) aktiviert. Hier hilft oft eine Kombination aus „noapic“ und „pci=noacpi“; die zuletzt genannte Option weist den Kernel an, die seit Version 8.2 standardmäßig aktivierte Interrupt-Verteilung via ACPI zu ignorieren. (ps)