BIOS-Setup tunen
Vor längerer Zeit habe ich in der c't einen Artikel gelesen, der sich mit einem kleinen Programm beschäftigte, das verborgene Funktionen im BIOS-Setup nutzbar macht. Ich habe ein Medion-Notebook von Aldi und vermisse nun einige Optionen im BIOS-Setup. Können Sie mir bei der Suche nach diesem Programm behilflich sein?
Vor längerer Zeit habe ich in der c't einen Artikel gelesen, der sich mit einem kleinen Programm beschäftigte, das verborgene Funktionen im BIOS-Setup nutzbar macht. Ich habe ein Medion-Notebook von Aldi und vermisse nun einige Optionen im BIOS-Setup. Können Sie mir bei der Suche nach diesem Programm behilflich sein?
Ein Mainboard- oder Notebook-BIOS besteht aus einem (meist modularen) Kern, den der System- oder Mainboard-Hersteller exakt an sein Produkt anpasst. Dazu verwendet er eine Entwicklungsumgebung, ähnlich den für Programmiersprachen üblichen IDEs, die er vom Hersteller des eigentlichen BIOS-Kerns kauft. Im Internet kursieren unter den Namen Modbin, Cbrom (Award) und AMIBCP teilweise geknackte Versionen von Tools, mit denen sich der BIOS-Code modifizieren lässt.
Je nach Einsatzbereich des Mainboards bietet auch das BIOS-Setup mehr oder weniger umfangreiche Funktionen zur Veränderung von Systemparametern. Manche BIOS-Setup-Optionen sind teilweise zwar im eigentlichen BIOS-Code vorhanden, wurden aber deaktiviert oder ausgeblendet. Mit den erwähnten Modifikations-Tools für BIOS-Versionen der wichtigsten Hersteller American Megatrends (AMI) und Phoenix (Phoenix/Award) lassen sich manch-mal abgeschaltete BIOS-Setup-Optionen freischalten. Allerdings muss man zunächst den BIOS-Code mit einem Flash-Tool aus dem Flash-EEPROM extrahieren, ihn dann mit der passenden Tool-Version (davon gibt es Dutzende) modifizieren und schließlich wieder in den Flash-Baustein schreiben. Schon minimale Fehler im BIOS-Code können nachhaltig verhindern, dass das Mainboard wieder bootet. Bei Desktop-PC-Mainboards mit gestecktem Flash-Chip ist eine Reparatur vergleichsweise preiswert (inklusive Versandkosten 10 bis 30 Euro, Anbieter außer den Boardherstellern siehe Soft-Link), bei Notebook-Mainboards können mehrere hundert Euro Kosten anfallen.
Es gibt im Internet auch zahlreiche bereits getunte BIOS-Varianten (modded BIOS, BIOS-Mods) für beliebte Mainboards. Auch hierbei besteht ein recht hohes Ausfallrisiko.
Das Phoenix-BIOS lässt sich übrigens nach unserem Wissensstand nicht bearbeiten, denn es ist durch Verschlüsselung abgesichert. Manche Funktionen des BIOS-Setup (etwa zum Übertakten) sind auch nicht bloß deaktiviert, sondern schlicht nicht vorhanden: Dazu müsste der Hardware-Hersteller meist ein zusätzliches BIOS-Modul einbauen, und nicht selten fehlt auch die nötige Hardware, etwa ein Clock-Chip mit zahlreichen variablen Frequenzkombinationen oder eine Schnittstelle zum Spannungswandler. In solchen Fällen lässt sich auch mit einer BIOS-Modifikation nichts ausrichten.