One Dollar Board: Billigst-Mikrocontroller aus Brasilien auf Indiegogo

Es geht noch günstiger: Eine Initiative aus Brasilien sucht im Crowdfunding Unterstützer für die Produktion eines Arduino-kompatiblen Boards, dass seinen Stückpreis von einem US-Dollar schon im Namen trägt.

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One Dollar Board: Mikrocontroller-Platine Arduino

(Bild: Screenshot aus dem verlinkten Video)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter König

Bei einer Campus Party in São Paulo im vergangenen Jahr soll die Initiative für das One Dollar Board entstanden sein: Ein Arduino-kompatibles Mikrocontroller-Board speziell für den Schulunterricht, speziell für sich entwickelnde Länder, zum Stückpreis von einem US-Dollar (ohne Versand). Auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo sucht das Projekt jetzt nach Unterstützern.

Kickstarter & Co.

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Zwar kostet die sonst handelsübliche Mikrocontroller-Hardware auch nicht die Welt, für die Schulen in vielen Ländern sei sie allerdings so kostbar, dass diese nicht riskieren könnten, die Platinen ihren Schülerinnen und Schülern mit nach Hause zu geben, so argumentieren die Initiatoren. Anders sähe das hingegen aus, wenn so ein Board nur so viel kostet wie eine Dose Cola oder ein Kaffee und man für wenig Geld nennenswerte Stückzahlen anschaffen kann wie beim One Dollar Board.

Arduino: Mikrocontroller für Quereinsteiger

Damit der Einstieg auch wirklich kinderleicht ist, sollen auf die fertig bestückte Platine im Scheckkartenformat gleich auch die Instruktionen für die ersten Schritte aufgedruckt werden. Zunächst einmal muss man zwei dafür vorgesehene Ecken abbrechen – was stehen bleibt, lässt sich in einen USB-Port stecken. Damit lässt sich sogar das Kabel einsparen.

Das One Dollar Board ist derzeit das günstigste uns bekannte Mikrocontroller-Platinen-Projekt – selbst wenn man nur ein einziges davon als Belohnung für sein Investment haben will und drei Dollar Versand bezahlt, liegt man immer noch unter dem Preis eines C.H.I.P. oder Raspberry Pi Zero (falls man überhaupt einen ergattern kann). Wenig überraschend kann das One Dollar Board aber den anderen Platinen von der Ausstattung her nicht das Wasser reichen: 8-Bit-CPU, 8 Kilobyte(!) Flash und 6 GPIO-Pins – mehr ist nicht drin. Dafür soll das Design des Boards als Open Hardware unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht werden.

Knack und ab – so entsteht der USB-Anschluss.

(Bild: Screenshot aus dem verlinkten Video)

Da sich drei Dollar Versandkosten bei einem Board-Preis von einem Dollar nicht wirklich lohnen, gibt es auch Pack zu 5, 25 und 100 Stück. Beim niedrigen Stückpreis versteht sich, dass selbst bei solchen Paketen die bislang rund 300 Unterstützer des Projekts auf Indiegogo nicht so wirklich viel Geld zusammekommen lassen. Vom Ziel – 50.000 Boards für ebensoviele US-Dollar – sind die Initiatoren aktuell noch ziemlich weit entfernt. Doch es ist noch etwas Zeit, die Kampagne läuft noch zwei Monate weiter. (pek)