Verschlüsselung: Apple heuert Krypto-Experten zurück

Der Mitgründer von PGP Corp und Silent Circle arbeitet nun wieder für den iPhone-Hersteller. Apple steht im Mittelpunkt der "Crypto Wars", die zwischen Strafverfolgern und IT-Firmen ausgetragen werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 71 Kommentare lesen
iPhone-Streit

(Bild: dpa, Justin Lane)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Der Krypto-Experte Jon Callas arbeitet nun wieder für Apple. Der Mitgründer mehrerer Firmen, die abgesicherte Kommunikationsmöglichkeiten versprechen – darunter PGP Corp und Silent Circle – ist seit Mai für den iPhone-Hersteller tätig, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Callas war bereits in den 90er Jahren bei Apple angestellt sowie im Zeitraum von 2009 bis 2011, damals hatte er an einem Verschlüsselungssystem für den Mac gearbeitet.

Apple vs. FBI: Streit über iPhone-Entsperrung

Mit OS X 10.7 Lion hat Apple im Jahr 2011 die Festplattenverschlüsselung FileVault 2 eingeführt, inzwischen ist diese standardmäßig aktiv, wenn der Nutzer sich bei der Ersteinrichtung nicht dagegen entscheidet.

Welche Rolle Callas nun im Konzern bekleidet, bleibt unklar – Apple hat sich dazu nicht geäußert. Der Konzern befindet sich im Streit mit US-Strafverfolgern um Zugriffsmöglichkeiten auf verschlüsselte Daten und Kommunikation. Das FBI wollte Apple zuletzt gerichtlich zwingen, eine Software zu entwickeln, die Sicherheitssysteme in iOS außer Kraft setzt – das Unternehmen lehnte dies ab.

Berichten zufolge will Apple eine umfassende Verschlüsselung in weitere Dienste integrieren. So liegen iCloud-Daten, darunter umfangreiche Backups mit zahlreichen Nutzerdaten, zwar verschlüsselt auf Apples Servern, das Unternehmen hat aber den Schlüssel und rückt diese Daten auf richterlichen Beschluss teils auch heraus.

Als problematisch gilt, die erweiterte Verschlüsselung umzusetzen, ohne die Cloud-Dienste komplexer und nutzerunfreundlicher zu machen: So könnte der Hersteller etwa nicht mehr weiterhelfen, wenn Nutzer ihr Passwort vergessen – in diesem Fall wären die in iCloud gespeicherten Daten wie Fotos und Backups unter Umständen verloren. (lbe)