Anwendungscontainer: Docker 1.12 bekommt Orchestrierung eingebaut

Damit Docker-Nutzer eine einfachere Möglichkeit zum Umgang mit Multi-Container-Anwendungen haben und nicht länger von Dritten abhängig sind, soll die kommende Version selbst über Orchestrierungsfunktionen verfügen.

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Docker 1.12 bekommt Orchestrierung eingebaut
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Julia Schmidt

Als größte Änderung in der Version 1.2 von Docker lassen sich die in den Kern der Docker Engine eingebauten Funktionen zur Multi-Host- und Multi-Container-Orchestrierung ausmachen. Die neue Version der Plattform für Anwendungscontainer verfügt dafür über zusätzliche API-Objekte wie Service und Node, die es ermöglichen sollen, Anwendungen auf einer Swarm genannten Gruppe aus Docker-Containern zu deployen und zu verwalten. Zwar steht Version 1.12 des Containerisierungswerkszeugs Docker schon seit Mitte Juni als Release Candidate zur Verfügung, trotzdem nutzte Dockers Core Engineering Team die DockerCon, um noch einmal auf die wichtigen Neuerungen in der für Juli 2016 geplanten nächsten Veröffentlichung hinzuweisen.

Das Erstellen solcher "Schwärme" soll nicht wesentlich schwerer als der Umgang mit Containern sein, der Befehl docker swarm init reicht hier wohl aus. Auch das Starten eines Prozesses darauf will das Team einfach halten, wie das folgende Beispiel eines Schwarms aus fünf nginx-Containern zeigt: docker service create –name frontend –replicas 5 -p 80:80/tcp nginx:latest. Um in den Swarms für Sicherheit zu sorgen, enthält Docker 1.12 Optionen für wechselseitig authentifiziertes TLS, Zertifikatrotation und die Zusammenarbeit mit einer eigenen Certificate Authority (External CA-Mode).

Grund für die Integration sei der derzeitige Stand der Orchestrierung, welcher es Interessenten abverlange, sich entweder ein Ad-hoc-System aufzubauen oder die Aufgabe Dritten abzutreten, wodurch neue Abhängigkeiten entstünden. Die neuen Funktionen seien allerdings optional und Nutzern, die weiterhin eigene Systeme oder Drittanbieter einsetzen wollen, sollen keine Nachteile entstehen.

Darüber hinaus hat das Docker-Team mit dem Distributed Application Bundle (*.dab) ein neues Dateiformat entwickelt, das mehrere Dienste umfassende Images enthält, mit denen sich Stacks erzeugen lassen. Die deklarativen Spezifikationen solcher Dienstesammlungen sollen Informationen darüber enthalten, wie Container in den Services verbunden sein müssen, um zu funktionieren, sowie welches Image zu nutzen und welches Netzwerk aufzubauen ist. Die Arbeiten an dem neuen Format sind allerdings noch nicht abgeschlossen und sollen bis Mitte oder Ende Juli andauern.

Docker ist eine Technik zum Verpacken von Anwendungen und ihren Abhängigkeiten. Die so entstehenden Container lassen sich verteilen und nutzen im Gegensatz zu Virtualisierungstechniken die vom System angebotene Infrastruktur.

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(jul)