Entwicklungsumgebung: Eclipse Neon a.k.a. Eclipse 4.6 erschienen

Pünktlich zelebriert die Eclipse Foundation ihr jährliches großes Release. 84 Projekte haben sich verpflichtet, den strikten Release- und Qualitätskriterien der Open-Source-Community zu folgen – darunter neue, aber auch schon fast vergessene Kandidaten.

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Eclipse Neon
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Alle Jahre wieder gibt es Ende Juni ein neues Eclipse-Release. Die nun freigegebene Version 4.6 der quelloffenen Entwicklungsumgebung wurde unter dem Codenamen "Neon" entwickelt. Unter diesem Schlagwort sind jetzt wieder etliche Eclipse-Projekte ebenfalls über die Ziellinie gelaufen, die sich den strikten Qualitätskriterien von Eclipse unterworfen haben. Die Eclipse Foundation zählt im Rahmen des schon elften "Simultaneous Release" dieses Jahr 84 Projekte. Das sind fünf mehr als im Vorjahr. Da eines aus 2015 nicht mehr dabei ist – nämlich Window Builder, ein grafischer Editor zum Erstellen von SWT- und Swing-Oberflächen –, bedeutet die neue Rekordzahl auch, dass sechs neue Projekte mit an Bord sind.

Auf die Neuerungen dieser Projekte en detail einzugehen, ist schwer möglich. Deswegen wird im Folgenden auf einige hervorstechende Änderungen eingegangen. Einen Überblick zu den Neuigkeiten im Kern der IDE bietet sich der Blick auf die "New & Noteworthy"-Webseite an, die beleuchtet, was sich an der Platform selbst, aber auch für Java- (es wird minimal Java 8 vorausgesetzt), C/C++- (CDT 9.0) und PHP-Entwickler (PDT 4.0 und damit Support für PHP 7) sowie beim Thema Modeling geändert hat.

Kontinuierlich schließen sich jedes Jahr mehr neue Projekte dem Simultaneous Release Train an.

(Bild: Holger Voormann)

Neu unter 84 Projekten ist Andmore, das die Arbeiten der von Google nicht mehr weiter betriebenen Android Development Tools (ADT) weiterführt. Der Konzern setzt bei der Entwicklung für sein mobiles Betriebssystem mittlerweile auf das auf IntelliJ IDEA aufbauende Android Studio. Weitere neue Projekte sind die Eclipse Plug-ins für das Build-Werkzeug Gradle, die Eclipse-Implementierung für das Code-Review-Werkzeug Gerrit, Paho, EMF Parsley und die Eclipse Tools für die Platform as a Service Cloud Foundry.

Fast schon ein Comeback feiern hingegen die JavaScript Development Tools (JSDT). Hier war Red Hat eingestiegen, um die zuvor von IBM geführte, dann aber verwaiste Arbeit zu übernehmen, und tatsächlich gibt es im Zuge von Eclipse Neon zu beobachten, dass jetzt zum Beispiel ECMAScript 2015 (= ES6) unterstützt wird. Zeitgemäßer kommt das Projekt außerdem durch die Unterstützung des Paketverwaltungswerkzeugs Bower, des Node Package Manager (npm), von Node.js und der Build-Tools Gulp und Grunt daher. Die Foundation macht des Weiteren auf einen JSON-Editor und einen neuen Chromium V8 Debugger aufmerksam.

Überarbeitet wurde außerdem das Tooling für die Container-Entwicklungsplattform Docker; neu ist hingegen das Vagrant Tooling, das die Arbeit mit Vagrant, einem verbreiteten Werkzeug zum Erstellen und Verwalten virtueller Maschinen, ermöglichen soll. Zukunftsweisenden Charakter hat die Unterstützung von HiDPI. Zwar befindet sich Eclipse hier mehr oder weniger noch am Anfang, jedoch hat man die Wichtigkeit hochauflösender Bildschirme erkannt und etliche Icons in Neon bereits daran angepasst.

Als primäre Möglichkeit, sich die Entwicklungsumgebung herunterzuladen, wird nun der Eclipse Installer offeriert. Für Entwickler mit speziellem Fokus gibt es aber weiterhin zugeschnittene Pakete für zum Beispiel Java-EE-, Java-, C/C++-, Android-, PHP-, Web- und JavaScript-, RCP- und RAP- und DSL-Entwickler (Domain Specific Languages), aber auch noch einige weitere mehr.

Siehe dazu auf heise Developer:

(ane)