Cygwin erlaubt dank LGPL 3 die Einbindung in proprietäre Software
Die Bibliothek selbst erhielt mit dem letzten Release nur Bugfixes, aber es ist die erste Cygwin-Version unter der LPGLv3+-Lizenz, die eine Einbindung ohne Offenlegung des Sourcecodes erlaubt.
- Rainald Menge-Sonnentag
Das Windows-Tool Cygwin dient der Portierung von Software für POSIX-Systeme wie Linux und Unix auf Windows. Seit der Übernahme von Cygnus Solutions im Jahr 1999 gehört es zum Portfolio von Red Hat. Cygwin stellt die Unix-API zur Verfügung und ermöglicht die Kompilierung von für POSIX-Systeme entwickelter Software für Windows. Auf diese Weise erstellte Programme benötigen zur Ausführung die Cygwin-DLL (Dynamic Link Library).
Bisher gab es zwei Lizenzierungsmodelle zur Nutzung von Cygwin: proprietär oder unter der GNU General Public License (GPL). Mit der Veröffentlichung von Version 2.5.2 hat Red Hat die Bibliothek unter die GNU Lesser General Public License (LGPGL) Version 3 gestellt, die im Gegensatz zur GPL die Verwendung mit proprietärem Code in kommerzieller Software ermöglicht. Die einzige Einschränkung der Lizenz ist, dass der quelloffene LGPL-Code weiterhin unabhängig vom proprietären genutzt werden kann. Durch die Auslagerung in eine DLL ergibt sich die Unabhängigkeit von selbst. Ansonsten ist Version 2.5.2 lediglich ein Bugfix-Release, der zudem laut den Release Notes einige Verbesserungen unter der Haube enthält. (rme)