Yuneec zeigt Hexakopter mit Anti-Kollisionssystem von Intel

Auf einer Pressekonferenz präsentierte der Hersteller Yuneec den "Typhoon H" mit Intels "Real Sense"-Technik sowie die für den FPV-Flug konstruierte "Sky View Brille". heise online war vor Ort.

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Hexacopter mit Anti-Kollionssystem von Intel

(Bild: Daniel Clören / heise online)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Daniel Clören

Der bereits seit längerem verfügbare Typhoon H ist als Hexakopter ausgelegt, der auch bei Ausfall eines Motors noch einen sicheren Flug gewährleisten soll. Nun bringt Yuneec eine Pro-Ausführung mit Anti-Kollisions-System auf den Markt. Das dabei genutzte "RealSense"-Modul – auch R200 genannt – besteht aus zwei Infrarot-Kameras, einer RGB-Kamera und ein Infrarot-Laser-Projektor. Zusätzlich bietet es noch nach unten ausgerichtete IPS-Sensoren, die den Untergrund abtasten. Dadurch soll die Flugstabilität nochmals verbessert werden.

Die Daten verarbeitet ein Intel Atom-Prozessor. RealSense erstellt in Echtzeit eine 3D-Karte der Umgebung, anhand derer Hindernisse erkannt werden sollen. Im autonomen Flug plant das System bei Hindernissen eigenständig eine alternative Route.

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Da die Kamera des Typhoon H an einem 360-Grad-Gimbal sitzt, können die Sensoren für RealSense immer in Flugrichtung ausgerichtet werden, ohne dass das aufzunehmende Objekt aus dem Bild verschwindet. Das Anti-Kollisions-System arbeitet laut Hersteller so hochauflösend, dass selbst kleinere Äste erkannt werden. In geschlossen Räumen soll es Hindernisse auf einer Entfernung zwischen 0,5 und 3,5 Metern erkennen, im freien Gelände auf bis zu 10 Meter.

Während der Präsentation in Alvesloh machte das Anti-Kollisionsystem einen guten Eindruck. Allerdings konnten die Veranstalter die Drohne nicht dazu bewegen im autonomen Modus zwischen die Hindernisse zu fliegen. Das System wählte stets den sichersten Weg über den Parcours. Im eingebunden Video ist dies ab 0:30 Minuten zu sehen, wenn der Kopter im Follow-Me-Modus einem Golfcart folgt.

Besitzer des Typhoon H Advance oder Pro ohne RealSense sollen später die Möglichkeit bekommen, über ein Upgrade-Kit das Anti-Kollisions-System nachzurüsten. Einen Preis oder ein Erscheinungsdatum nannte Yuneec dafür allerdings noch nicht.

Das neue "Back Pack" bietet Platz für den Typhoon H samt Zubehör.

(Bild: Daniel Clören / heise online)

Der Typhoon H ist in drei Ausführungen verfügbar: Der Typhoon H Advance kostet rund 1400 Euro. Der Typhon H Pro soll 1700 Euro kosten und bietet dafür noch zusätzlich einen zweiten Akku sowie einen Transportrucksack. Der Typhoon H Pro mit Intel RealSense Technology, zweitem Akku und Back Pack schlägt mit 2100 Euro zu Buche.

Passend zum Typhoon H bringt Yuneec auch einen Transportrucksack auf den Markt. Dieser bietet Platz für den Typhoon H samt Zubehör und ist ab sofort für rund 100 Euro verfügbar.

Die Sky View getaufte First-Person-View-Brille (FPV) bietet einen 5-Zoll-HD-Bildschirm, der mit 1280 x 720 Pixeln auflöst. Des weiteren gibt es noch einen USB-Anschluss zum Aufladen der Brille, einen HDMI-Anschluss sowie einen Kopfhörer-Ausgang. Die Brille wiegt 462 Gramm und soll eine maximale Laufzeit von 180 Minuten bieten. Brillenträger müssen Ihre Sehhilfe nicht abnehmen, um SkyView zu nutzen.

Die SkyView-Brille bietet ausreichend Platz, um auch von Brillenträgern genutzt zu werden.

(Bild: Daniel Clören / heise online)

Wir waren während der Vorführung überrascht von der Bildqualität des 5-Zoll-Displays. Trotz der geringen Auflösung von nur 720p hatten wir ein klares Bild und die Brille war angenehm zu tragen. Zudem wurde uns bei der Nutzung der Brille nicht schlecht.

Allerdings schloss SkyView nicht bündig mit dem Gesicht des Autoren ab, wodurch im unteren Bereich noch viel Licht einstreuen konnte. Yuneec versicherte, SkyView für den westlichen Markt anzupassen, um dieses Problem zu beheben. Die Brille ist Ende Juli für rund 270 Euro verfügbar. (nij)