OwnCloud 9.1 bietet bessere Sicherheitsfunktionen

Die Community Edition der Filesharing-Plattform OwnCloud liegt in der Version 9.1. vor. Besonderes Augenmerk legt der Anbieter hier auf Sicherheit und Stabilität.

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OwnCloud 9.1 bietet bessere Sicherheitsfunktionen
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Von
  • Jürgen Diercks

Nachdem der ownCloud-Fork Nextcloud die Beta seiner Version 10 angekündigt hat, legte das Original nach und stellte eine Version 9.1 vor. Wie Nextcloud stellt ownCloud hier Sicherheit und Stabilität in den Vordergrund. Neben entsprechenden Funktionen soll es eine Reihe weiterer Neuerungen für Privat- und Geschäftsanwender geben. Beispielsweise können Benutzer der Community-Edition Kontakte, Kalender und Mail aus dem App-Store installieren und updaten.

ownCloud setzt wie die Konkurrenz auf eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, vor allem für Geschäftsanwender. Bisher war das nur via SAML/Shibboleth möglich. Nun hat man das System so überarbeitet, dass sich zusätzliche Techniken und Tokens über Plug-ins einbinden lassen. Dazu gehört die Erweiterung privacyIDEA von NetKnights, die Multifaktor-Authentifizierung anbietet. So will ownCloud seinem Filesharing-Dienst mehr Sicherheit geben, beispielsweise können Administratoren auch individuelle Token deaktivieren.

Die Authentifizierung können Drittanbieter in ihre Apps integrieren, die Benutzer dann nach dem ownCloud-Passwort sowie einem zweiten Faktor fragen. Auf diese Weise soll der Dienst die Benutzer vor Angriffen auf ihre Passwörter schützen. Zeitgesteuerte Einmalpasswörter sollen den Sicherheitsstandard weiter erhöhen, indem Benutzer Services wie Google Authenticator oder Open-Source-Implementierungen des TOTP-Standards (Time-based one-time passwords) einsetzen. Zusätzlich unterstützt man Permalinks für das Teilen von Inhalten.

Die meisten Neuerungen schafften es sowohl in die Community- als auch die Enterprise-Version. Das gilt nicht für die Workflow Engine, die beispielsweise erlaubt, mit Triggern Skripte zu starten, etwa um Dokumente automatisiert in PDFs zu wandeln oder sie an festgelegte Empfänger zu versenden.

Als weiteres Highlight bewirbt ownCloud die neue Behandlung von Windows-Netzlaufwerken. Bislang musste das System periodisch nach Änderungen an Inhalten suchen, was bei sehr vielen Dokumenten oft dazu führte, dass Modifikationen an Dateien nicht bemerkt wurden, weil der Scan zu langsam lief. Nun versteht das System automatische Benachrichtigungen des Windows-Servers, das langwierige Scannen erübrigt sich. Weiterhin arbeitet man mit dem LibreOffice-Dienstleister Collabora zusammen und bietet ein Docker-Image zum gemeinsamen Bearbeiten von Dokumenten.

Die Community Edition ist bereits verfügbar, die Enterprise-Variante soll im August folgen. Eine Liste der Neuerungen liegt auf GitHub. (jd)