Intel ruft Smartwatch Basis Peak zurück und schließt Server

Intels Smartwatch Basis Peak ist gescheitert. Die Uhren werden zurückgerufen, die Server deaktiviert. Für Verwirrung sorgen unterschiedliche Versionen des Rückruf-Emails.

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2 Basis Peak, verschiedene Armbänder und 2 Ladeschalen

Verbrennungsgefahr!

(Bild: Intel GmbH CC-BY-SA 2.0)

Lesezeit: 3 Min.

Inhaber einer Smartwatch Basis Peak müssen fortan auf ihr Gerät verzichten. Wegen Verbrennungsgefahr ruft die Intel-Tochter Basis ihr Produkt zurück. Der Versuch, das Projekt durch ein Softwareupdate zu retten, ist gescheitert. Daher werden auch die notwendigen Serverdienste eingestellt. Wer seine bald nutzlose Smartwatch einschickt, bekommt den vollen Preis zurück.

In den USA kostete die Basis Peak (Bild) 200 Dollar, eine jüngere Titanium-Version 300 Dollar.

(Bild: Basis )

Das geht aus der englischsprachigen HTML-Version eines Rundschreibens vom Mittwoch hervor. Die gleichzeitig mitgeschickte englischsprachige Plaintext-Version liest sich erstaunlicher Weise völlig anders. Sie vertröstet auf später und erwähnt den Rückruf nicht.

Außerdem verschweigt sie, dass die Server bald abgedreht und die Uhren dann den Dienst quittieren werden. "Der Plaintext wurde irrtümlich verschickt. Die HTML-Mitteilung ist korrekt", bestätigte Intel gegenüber heise online, "[Am Donnerstag] wird eine korrigierte Version versandt." [Update 4. August 19:15 Uhr:] Die Abschaltung der Dienste bedeutet auch das Aus für den Körperdatensammler B1. Das hat Basis soeben bestätigt. [/Update]

"Eine geringe Anzahl von Leuten hat berichtet, dass ihre Basis Peak Uhren überhitzen und in einigen Fällen Unbehagen, Blasen oder Verbrennungen am Handgelenk unter der Uhr verursachen", hatte die Intel-Tochter Basis im Juni geschrieben, und dazu geraten, die Uhren erst nach einem zukünftigen Softwareupdate wieder zu tragen. Seither konnte, wer wollte, seine Uhr zurückgeben.

Doch das Softwareupdate wird es nie geben: "Wir hatten gehofft, die Software Ihrer Uhr zu aktualisieren, um das Problem anzugehen", heißt es im aktuellen HTML-Rundschreiben, "Leider waren wir, trotz höchster Anstrengungen, nicht in der Lage, eine solche Lösung zu entwickeln, ohne die User Experience komplett zu kompromittieren. Daher bitten wir, dass Sie Ihre Basis Peak Uhr und autorisiertes Zubehör zum ehestmöglichen Zeitpunkt gegen volle Rückerstattung zurückgeben."

"Es ist wichtig, dass Sie die Nutzung Ihrer Uhr sofort einstellen und sie zurückgeben", verdeutlicht Basis im zweiten Absatz des HTML-Textes, "Obwohl wir die Unterstützung für Basis Peak sofort einstellen, können Sie noch bis 31. Dezember 2016 auf Ihre Daten zugreifen. Nach diesem Datum werden die Basis-Peak-Dienste eingestellt."

Ohne Serverdienste kann die Uhr nicht mehr synchronisieren und stellt den Betrieb ein. [Update:] Die zuvor gestörte Basis-Website ist inzwischen wieder online. Dort teilt das Unternehmen mit, wieviel rückerstattet wird: Für die Rückgabe einer Basis Peak erstattet Basis in Deutschland 244 Euro und in der Schweiz 204 Franken. Für eine Basis Peak Titanium Edition sind es, unabhängig vom Land, 344 US-Dollar. [/Update] Seitens Intel gibt es noch keinen Kommentar zur Zukunft der Tochterfirma Basis und ihrer Mitarbeiter.

Die Aktivitätstracker-Smartwatch Basis Peak (6 Bilder)

Die Herzfrequenz ermittelt Peak mit LEDs und Lichtsensoren: Da Blut Licht stärker absorbiert als das umliegende Gewebe, kann der Sensor anhand des zurückgestrahlten Lichts die Pulsfrequenz ermitteln.
(Bild: Basis)

(ds)