Arch Linux vereinfacht: Apricity OS 07.2016

Das Apricity-OS-Team hat die erste stabile Version seiner auf Arch Linux basierenden Linux-Distribution veröffentlicht. Dank grafischer Oberfläche und Installer lässt sich Apricity OS 07.2016 'Aspen' auch von Linux-Einsteigern installieren.

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Apricity OS 07.2016
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Mit Apricity OS steht eine weitere Linux-Distribution auf der Basis von Arch Linux zur Verfügung. Wie Antergos liefert auch Apricity OS ein installierbares Live-System mit grafischer Oberfläche – wahlweise Gnome oder Cinnamon. Der distributionsübergreifend entwickelte Installer Calamares 2.3.0 verfrachtet das System bei Gefallen auf die Festplatte.

Apricity OS nutzt die Paketquellen von Arch Linux und folgt dem Rolling-Release-Modell, das die Distribution ständig auf dem neuesten Stand hält. Ein zusätzliches Repository apricity-core ergänzt weitere Tools, Themes, Hintergrundbilder und Icons sowie den Installer Calamares und den AUR-Wrapper pacaur. Hier finden sich auch die Backup-Software Sbackup, der Browser Google Chrome und das distributionseigene Tool Apricity-Freezedry zur Systemkonfiguration.

Apricity-Freezedry zählt zu den größten Neuerungen dieses ersten stabilen Releases: Mit Hilfe einfacher TOML-Konfigurationsdateien lässt sich beispielsweise ein anderer Desktop samt Theme, Windowmanager und Standardeinstellungen herunterladen und konfigurieren.

Den etwas abgespeckten Gnome-Desktop stattet Apricity OS mit einem an OS X erinnernden Dock aus, das Favoriten zeigt. Häufig genutzte Web-Apps bringt das von Peppermint OS übernommene Tool ICE schneller auf den Desktop.

Webdienste wie Facebook und Twitter lassen sich damit wie lokal installierte Programme direkt starten und als Favorit im Dock ablegen. So gestartet öffnen sich die Web-Apps in einem minimalen Browser-Fenster ohne Leisten.

Apricity OS soll auch auf hochaufgelösten Bildschirmen (HiDPI) funktionieren. Bereits das Live-System bringt eine runde Software-Auswahl mit: LibreOffice dient als Büropaket, zur Bildbearbeitung sind Gimp und Inkscape dabei, Rhythmbox spielt Musik ab, Totem übernimmt Videos. Ebenfalls an Bord: der FTP-Client Filezilla, das Bittorrent-Tool Transmission und selbst PlayOnLinux und Steam sind vorinstalliert.

Mit Syncthing lassen sich Daten zwischen verschiedenen Geräten ohne einen Cloud-Dienst synchronisieren. Das grafische Pacman-Frontend Pamac erleichtert die Software-Installation und bringt einen Update-Manager mit. Unter der Haube nutzt das System den Linux-Kernel 4.6.4; die Systemdienste verwaltet Systemd 231. Dank integrierter TLP-Tools kann Apricity OS Stromsparmechanismen zur Verlängerung der Akkulaufzeit nutzen, was insbesondere auf Notebooks praktisch ist.

Apricity OS 07.2016 'Aspen' steht auf der Projekt-Website für 64-Bit-x86-Systeme mit Gnome und Cinnamon zum Download bereit. (lmd)