Kindle, Kobo, Tolino: Kaufberatung E-Book-Reader

Mit einem E-Book-Reader bindet man sich auch an die Infrastruktur der Hersteller. Wir geben Ihnen Tipps, welchen Reader Sie kaufen sollten - und wieviel man dafür ausgeben muss.

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Kindle, Kobo, Tolino: Kaufberatung E-Book-Reader
Lesezeit: 18 Min.
Von
  • Achim Barczok
Inhaltsverzeichnis

E-Book-Reader sehen alle fast gleich aus - und trotzdem ist die Wahl eines Readers bedeutsamer als bei einem Smartphone oder Tablet. Denn mit dem Kauf fällt die Entscheidung nicht bloß für die Hardware, sondern es entscheidet sich auch, wo man mit seinem Reader E-Books kaufen kann – und welche Bücher überhaupt zur Verfügung stehen.

Besonders stark sind die Grenzen zwischen Amazon Kindle und den übrigen Konkurrenten wie Tolino oder Kobo gezogen – sie sind in puncto E-Book-Formate nicht miteinander kompatibel. Haben Sie sich einmal für eine der beiden Seiten entschieden, geht es um die Details. Jeder Hersteller bietet diverse Modelle zu Preisen zwischen knapp 50 und 240 Euro an, die sich technisch unterscheiden.

Wichtig ist hierbei noch: Kobo ist inzwischen der Hardware-Hersteller für die Tolino-Allianz, und man muss davon ausgehen, dass die eigenen Geräte unter dem Kobo-Namen wohl auf absehbare Zeit auf dem deutschen Markt verschwinden werden.

Wenn Sie schon wissen, von welchem Hersteller Sie einen Reader kaufen möchten und sich nur noch zwischen den einzelnen Modellen entscheiden müssen, können Sie die nächsten Kapitel über die Vor- und Nachteile der Systeme überspringen und direkt zur Kaufberatung weiter unten springen:

Warum überhaupt einen E-Book-Reader? Auch auf Tablets oder Smartphones kann man E-Books lesen, zum Beispiel mit den Apps von Kindle oder Tolino. Doch E-Book-Reader sind spezielle Lesegeräte, deren Hardware perfekt aufs Lesen abgestimmt ist. Sie sind für ihre Größe vergleichsweise leicht und handlich, haben ein papierähnliches Display und deutlich längere Laufzeiten als ein Tablet oder Smartphone. Bei ausgeschalteter LED laufen alle Reader mehr als 24 Stunden am Stück.

Ihr größter Vorteil ist aber ihre Reduktion aufs Wesentliche: Sie lenken nicht vom Lesen ab. Wer auf seinem Handy liest, ist nur einen Fingertipp entfernt von ablenkenden Apps wie Sportticker, Candy Crush oder E-Mail-Client. Beim E-Book-Reader kann man sich dagegen ganz aufs Buch einlassen – wie bei Papier. Wer digital lesen möchte, braucht deshalb einen E-Book-Reader

E-Book-Reader verwenden als Display-Technik sogenannte elektronische Tinte. Sie wird inzwischen fast ausschließlich vom Marktführer E Ink hergestellt, dessen Panels in allen bekannteren Reader-Modellen stecken. Auf ihnen sehen Texte wie gedruckt aus und bleiben auch im Sonnenlicht ausgezeichnet lesbar – anders als bei Tablets. Weil E-Ink-Panels ohne Hintergrund-Licht arbeiten, verbrauchen sie deutlich weniger Strom als LCD: Das Darstellen einer Buchseite allein erfordert keinen Strom, erst wieder das Blättern.

Tolino Shine 2HD und Vision 3HD - E-Ink-Displays im Detail (6 Bilder)

Tolino Vision 3HD: E-Ink-Display mit Full-HD-Auflösung, stark vergrößert
(Bild: c't)

Die neueste E-Ink-Generation heißt Carta und ist inzwischen in fast allen teureren Readern eingebaut. Sie bietet schnelle Schaltzeiten und den höchsten Kontrast. Einige günstigere Modelle verwenden den Vorgänger "Pearl", der etwas weniger kontraststark ist. Modelle mit noch älterer Technik wie E Ink Vizplex sollte man nicht mehr kaufen.

Nach dem Seitenwechsel bleiben blasse Rückstände der Vorseite stehen. Auf schlechten Readern sieht das in etwa so aus wie eine gedruckte Zeitung, bei der die Buchstaben der Rückseite durchschimmern. Um diese Reste komplett zu entfernen, invertieren die Reader den Seiteninhalt alle paar Seiten, was beim Lesen stören kann. Das Invertieren lässt sich auf fast allen Readern abschalten oder zumindest reduzieren. Auf neueren Readern sind diese Rückstände kaum noch wahrzunehmen, sodass bei ihnen das Invertieren nur noch beim Blättern in den Menüs und nach 10 Seiten oder noch seltener geschieht.

E-Book-Panels sind genauso wie LCDs anfällig für Kratzer oder Sprünge im Display. Eine zusätzliche Hülle ist deshalb empfehlenswert, wenn man den Reader überall mitnimmt und auch mal gerne in einen vollen Rucksack steckt.

Technisch sind die E-Books aller Hersteller ähnlich – ein ordentliches Gerät bekommt man fast überall. Eine technische Besonderheit gibt es aber bei Tolino und Kobo: Die bieten mit dem Tolino Epos beziehungsweise dem Kobo Aura One inzwischen deutlich größere Reader mit 7,8 Zoll Display-Diagonale an, was etwa einem DIN-A5-Blatt entspricht. Der größte Kindle, der Oasis (2017), misst dagegen nur 7 Zoll. Die größere Fläche ist vor allem ein Vorteil beim Lesen von PDFs oder wenn man lieber mit größerer Schrift liest. Handlicher sind dagegen logischerweise die kleinen Reader.

Der größte Unterschied aber liegt bei der Software: Amazon hat sich ein komplettes Ökosystem rund um seinen E-Book-Reader Kindle aufgebaut. Der Reader ist mit den hauseigenen Formaten Mobi und AZW mit und ohne Kopierschutz kompatibel. Mit dem DRM-System von Amazon ist fast jedes Buch im Kindle-Shop versehen. Das bei den meisten anderen Buchhändlern übliche Epub öffnet der Kindle nicht. Wer sich also für einen Kindle entscheidet, wird später auch seine E-Books bei dem Online-Händler kaufen.

Die Konkurrenz ist offener: Tolino, Kobo, Pocketbook und die meisten anderen Lesegeräte-Hersteller unterstützen das quelloffene Format Epub und das darauf aufsetzende proprietäre Kopierschutzsystem Adobe DRM. Bücher lassen sich dort also leichter zwischen verschiedenen Reader-Modellen austauschen. Außerdem kann man E-Books bei verschiedenen Händlern kaufen: Ein bei Thalia gekaufter Tolino hat zwar nur den Thalia-Shop vorinstalliert, synchronisert aber ohne Probleme E-Books von ebook.de, Weltbild und anderen – mit dem Kindle geht das nicht.

Beide Systeme haben Vor- und Nachteile: Die enge Bindung an Amazon und das gute Shop-Konzept sorgt für einen extrem hohen Komfort beim Verwalten und Kaufen von Büchern. Hat man seinen Reader mit einem Amazon-Konto verknüpft, stellt er alle bisher bei Amazon gekauften E-Books zum Download zur Verfügung, inklusive Markierungen, Lesezeichen und aktuellem Lesefortschritt. Dadurch hat man immer ein Backup zur Hand und hat beim Wechsel zu einem neuen Gerät sofort seine ganze Bibliothek im Gepäck. Ist der Reader mal nicht in Griffweite, liest man mit der Kindle-App auf dem Smartphone, dem Tablet oder auf dem PC weiter. Auf den teureren Kindle-Modellen synchronisiert und kauft man E-Books sogar per UMTS in Deutschland und im Ausland ohne laufende Gebühren; so komfortabel ist es bei keinem anderen Reader. Für alle Bücher gibt es Leseproben, Fehlkäufe können 14 Tage lang zurückgegeben werden.

Inzwischen haben Kobo und Tolino aber beim Komfort aufgeholt. Zwar klappt das Verwalten nicht ganz so bequem wie bei Amazon, und kein anderer ist so kulant beim Zurückgeben von E-Books. Aber auch sie bieten Browser- und Smartphone-Apps an und synchronisieren per Cloud zwischen den Geräten. Der Tolino bindet über die Tolino-Cloud die Konten aller Tolino-Partner ein, sodass man Käufe bei Thalia, Weltbild, ebook.de, Hugendubel und einigen anderen Buchhändlern verknüpfen kann. Auf den Tolino-Readern kann man außerdem die WLAN-Hotspots der Telekom benutzen – auch wenn die Telekom sich inzwischen bei der Tolino-Entwicklung zurückgezogen hat und Kobo-Hersteller Rakuten den Tolino weiterentwickelt.

Bei deutschen E-Books ist das Angebot bei Kindle und den anderen E-Book-Readern fast identisch, die Preise sind aufgrund der Buchpreisbindung überall gleich. Im englischsprachigen Bereich hat Amazon weit die Nase vorn: Hier gibt es das größte Angebot, außerdem sind englische E-Books bei Amazon mitunter deutlich billiger als bei Kobo oder ebook.de. Manche Anbieter wie Thalia oder Weltbild haben nur wenige englischsprachiges E-Books. Hier muss man im Zweifel die Bücher am PC über den Browser bei anderen Epub-Anbietern kaufen und dann per USB auf den Reader laden.

Ebenfalls im Vorteil ist der Kindle bei Self-Publishing-Titeln, also Büchern, die Autoren ohne großen Verlag im Rücken selbst herausgebracht hatten. Hier hat Amazon das größte Angebot, auch wenn inzwischen andere Verlage und Buchhändler mit eigenen Self-Publishing-Plattformen nachgezogen sind.

Kostenpflichtige E-Books waren lange Zeit fast immer mit Kopierschutz versehen, das ändert sich. Im c't-Test vor zwei Jahren waren 70 Prozent unseres Test-Warenkorbs aus 50 aktuellen Bestsellern und Klassikern auch ohne Kopierschutz verfügbar. Das gilt jedoch nur für Tolino, Kobo und Co., denn beim Kindle sind weiterhin fast alle E-Books mit Kopierschutz versehen.

Auf allen Readern lassen sich aber auch E-Books aus anderen Quellen lesen, zum Beispiel gemeinfreie Werke von gutenberg.org. Diese lädt man am einfachsten per USB auf das Lesegerät - das geht bei allen Herstellern. Im Prinzip kann man die meisten Lesegeräte deshalb auch benutzen, ohne jemals in den Shops der Hersteller Bücher zu kaufen, man kann sie sogar ohne Nutzerkonto betreiben. Ausnahme ist Kobo: Hier muss ein Nutzerkonto installiert sein, sonst starten die Reader von Kobo nicht.

Verleih-Dienste wie die in Deutschland populäre Onleihe arbeiten ausschließlich mit Adobe DRM; deswegen lassen sie sich nur mit Readern wie Tolino oder Kobo nutzen. Amazon bietet dafür eine E-Book-Flatrate für 10 Euro im Monat an (Kindle Unlimited). Dort bekommt man aber anders als bei der Onleihe selten Bestseller, weshalb sich das Angebot für die meisten nicht lohnt.

In puncto praktische Zusatz-Software schlägt der Kindle seine Konkurrenten um Längen: Kinder können sich mit eingeschränktem Nutzer-Konto einloggen und Familien mit mehreren Konten und Lesegeräten nutzen Inhalte gemeinsam. Der Kindle zeigt optional die beliebtesten Markierungen anderer Nutzer an und ermöglicht es, Textstellen auf Twitter und Facebook zu posten. Praktisch fürs Sprachen lernen: Aus den nachgeschlagenen Wörtern generiert der Kindle einen Vokabel-Lernkasten und blendet in englischen Büchern bei ungewöhnlicheren Wörtern in kleiner Schrift darüber eine Erklärung ein.

Der Kobo bietet andererseits eine praktische Verknüpfung mit dem Online-Dienst Pocket: Wer eine Webseite bei Pocket speichert, bekommt eine Reader-freundliche Version des Webseiten-Texts auf seinen Reader geschickt.

Alle aktuell erhältlichen Modelle des Kindle bieten eine ordentliche Hardware, auf der Lesen Spaß macht. Alle haben ein E-Ink-Display in Taschenbuchgröße (6 bis 7 Zoll), verbinden sich per WLAN mit dem Kindle-Shop und werden per Touchscreen bedient. Vorsicht beim Kauf eines gebrauchten Geräts: Vom Einsteiger-Kindle und dem Paperwhite gibt es ältere Versionen, die teilweise mit deutlich schlechterem Display ausgestattet sind – manche haben noch nicht einmal einen Touchscreen. Aktuell sind der Kindle Paperwhite von 2015 und der einfache Kindle von 2016.

Der Kindle (2016) für etwas über 60 Euro ist für alle richtig, die nur gelegentlich lesen und keine großen Anforderungen an einen Reader haben. Die Software funktioniert genauso flüssig wie bei den teureren Kindle-Modellen und steht ihnen auch sonst nicht nach. Allerdings ist das E-Ink-Display schlechter: Mit 167 dpi löst der Reader niedriger auf und der Kontrast des E-Ink-Pearl-Displays ist etwas schwächer. Ebenfalls negativ fällt das eher bullige, nicht besonders schöne Plastikgehäuse auf – das mit etwa 160 Gramm aber vergleichsweise leicht ist. Größter Nachteil ist aber die fehlende integrierte LED-Beleuchtung. Wenn es dunkel wird, benötigt man beim einfachen Kindle ein externes Licht zum Lesen. Im Startmenü und im Sperrbildschirm zeigt der Kindle Werbung an. Wer das nicht möchte, muss sich die 10 Euro teurere Version "Ohne Spezialangebote" kaufen.

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Der Kindle Paperwhite bietet allen Readern das beste Preis-Leistungsverhältnis. Für knapp 100 Euro gibt es eine höhere Display-Auflösung als beim günstigsten Kindle sowie die integrierte LED-Beleuchtung. Wer viel im Ausland unterwegs ist, sollte unbedingt die Version "WLAN + Gratis 3G" in Betracht ziehen. Die ist ab 180 Euro zwar deutlich teurer, aber erlaubt es einem, auch im Ausland ohne Zusatzkosten E-Books herunterzuladen und in manchen Ländern sogar zu surfen. Richtig Spaß macht Surfen auf einem E-Book-Reader zwar nicht -- aber um mal die Nachrichten oder die Wettervorhersage abzurufen, reicht's.

Kindle Voyage im Test (8 Bilder)

Kindle Voyage im Test

Der Kindle Voyage löst mit 1440 x 1080 Bildpunkten (300 dpi) auf.
(Bild: c't)

Der Kindle Voyage hat gegenüber dem Paperwhite kaum Vorteile: Praktisch sind die Sensortasten zum Blättern und die automatische Justierung der LED-Beleuchtung – das Gehäuse ist mit seiner planen Oberfläche und nur 7,6 mm außerdem ein ganzes Stück schicker als der Paperwhite. Alleine das rechtfertigen aus unserer Sicht die fast 90 Euro Aufpreis nicht: Der Voyage kostet etwa 190 Euro.

Der Kindle Oasis (2017) ist besonders innovativ und sieht schick aus, ist zu Preisen ab 230 Euro – je nach Ausstattung auch deutlich mehr – aber extrem teuer. Er von allen Readern am handlichsten und eignet sich am besten zum einhändigen Lesen. Die Blättertasten sind ergonomisch und gut zu bedienen. Die dickere Seite lässt sich wie ein Griff benutzen; weil der Display-Inhalt komplett gedreht werden kann, klappt das auch für Linkshänder, die den Griff einfach in der linken Hand halten. Der Oasis zeigte im c't-Labortest vergleichsweise kurze Akkulaufzeiten. Mit 7 Zoll Diagonale ist das Display etwas größer als das der anderen Kindle-Modelle (6 Zoll).

Kindle-Modelle im Vergleich Amazon Kindle 2016 Amazon Kindle Paperwhite 2015 Amazon Kindle Voyage Amazon Kindle Oasis 2017
Display E-Ink Pearl, 6 Zoll, niedrige Auflösung (167 dpi) E-Ink Carta, 6 Zoll, hohe Auflösung (300 dpi) E-Ink Carta, 6 Zoll, hohe Auflösung (300 dpi) E-Ink Carta, 7 Zoll, hohe Auflösung (300 dpi)
LED-Beleuchtung nein ja ja ja
Gehäuse bullig und etwas schwerer als die übrigen Modelle Plastik, Display liegt leicht vertieft plane Vorderseite, gegenüber dem Paperwhite leichtes und kompaktes Design leichtes Design mit dünnem, robustem Gehäuse, das zu einer Seite in einem dickeren Griff endet
Bedienung Touchscreen Touchscreen Touchscreen + Sensortasten zum Blättern Touchscreen und mechanische Tasten zum Blättern
Test: Laufzeit (ohne Beleuchtung, 2x pro Minute Blättern)
47,5 h (Test in c't 21/2016)
50,3 h (Test in c't 2/2018) 73,7 h (Test in c't 25/2014) 35,2 h (Test in c't 2/2018)
Preis ab ca. 60 Euro ab 100 Euro ab 190 Euro ab 230 Euro

Die Standard-Ausstattung der Tolinos ist vergleichbar mit der von Kindle: Alle verbinden sich per WLAN mit dem Shop, alle haben ein 6-Zoll-E-Ink-Display, alle lassen sich per Touchscreen bedienen und haben keine mechanischen Blättertasten.

Den Tolino Page gibt es bereits für etwas weniger als 50 Euro. Er hat keine größeren Schwächen: Das Display löst etwas gröber als die teureren Reader auf, ist aber genauso kontrastreich, weil er schon die neueste E-Ink-Generation Carta nutzt. An das nicht besonders schicke Gehäuse muss man sich gewöhnen, der Reader ist aber handlich und vergleichsweise leicht. Größter Nachteil gegenüber Shine und Vision ist die fehlende LED-Beleuchtung: Wenn es dunkel wird, benötigt man eine Leselampe.

Tolino Shine 2HD und Tolino Vision 3HD (13 Bilder)

Tolino Vision 2HD (links) und Vision 3HD (rechts) mit eingeschalteter LED (Bild: c't)

Auch der Tolino Shine 2HD ist nicht besonders schick: Wie den Tolino Page bedient man ihn ausschließlich per Touchscreen, unterhalb des Displays gibt es eine Taste, die immer zum Startbildschirm führt. Gegenüber dem Page bekommt man ein höherauflösendes Display und die LED-Beleuchtung. Für knapp über 100 Euro ist der Shine 2HD der passende E-Book-Reader für jeden, der ein ordentliches Lesegerät mit LEDs und ohne Amazon haben möchte.

Für den Vision 3HD zahlt man fast 40 Euro mehr als für den Shine: Die lohnen sich vor allem deshalb, weil der Reader wasserdicht ist und schöner aussieht als Page und Shine. Unserer Erfahrung nach hält zwar jeder Reader Wasserspritzer und selbst einen leichten Regen aus, weil die Gehäuse nur wenige Öffnungen haben. Es gibt einem beim Lesen in der Badewanne oder am Strand aber einfach mehr Sicherheit, wenn man sich um Wasserschäden keine Gedanken machen muss.

Ansonsten ist die Hardware fast die gleiche wie im Shine 2HD. Die Spezialfunktion "tap2flip" ist Geschmackssache: Zum Blättern klopft man mit dem Finger auf die Reader-Rückseite. Das klappt nur zuverlässig, wenn man etwas fester klopft und konnte uns im Test wenig überzeugen.

Der Tolino Epos ist der größte Reader von Tolino und misst in der Bildschirmdiagonale 7,8 Zoll – bei den übrigen Modellen sind es nur 6 Zoll. Die Beleuchtung lässt sich bequem ein- und ausschalten, für ein angenehmeres Lesen kann das Licht auch auf Warmweiß heruntergeht werden. Zudem überzeugt die lange Akkulaufzeit des Tolino Epos, und der Reader für 230 Euro ist außerdem wasserfest.


Tolino-Modelle im Vergleich
Tolino Page Tolino Shine 2HD Tolino Vision 3HD
Tolino Epos
Display E-Ink Carta, 6 Zoll, niedrige Auflösung (167 dpi)
E-Ink Carta, 6 Zoll, hohe Auflösung (300 dpi) E-Ink Carta, 6 Zoll, hohe Auflösung (300 dpi) E-Ink Carta, 7,8Zoll, hohe Auflösung (300 dpi)
LED-Beleuchtung nein ja ja ja
Gehäuse bulliger als die übrigen Modelle Plastik, Display liegt leicht vertieft plane Vorderseite, kompaktes Design
etwas größeres, schweres Gehäuse, breiter Rand unten, Soft-Touch-Material
Bedienung Touchscreen Touchscreen Touchscreen + Blättern über Klopfen auf Rückseite Touchscreen + Blättern über Klopfen auf der Rückseite
Test: Laufzeit (ohne Beleuchtung, 2x pro Minute Blättern)
43 h (Test c't 19/2016) 93,2 h (Test c't 26/2013) 88,7 h (Test 19/2016) 41,2 h (Test c't 02/2018)
Preis ab ca. 50 Euro ab 100 Euro ab 140 Euro 230 Euro

Der Kobo Glo HD ist inzwischen nur noch schwer erhältlich, da Kobo den Verkauf dieses E-Book-Readers gestoppt hat. In puncto Technik ist der Kobo Glo HD ungefähr auf dem Niveau von Kindle Paperwhite und Tolino Shine: hochauflösendes Display, gute LED-Beleuchtung, schickes und griffiges Gehäuse. Gegenüber der Konkurrenz punktet er mit etwas schickeren Menüs und der Anbindung zum Online-Dienst Pocket, der per WLAN markierte Webseiten in einer E-Book-optimierten Ansicht auf den Reader bringt.

Kobo Aura H2O (6 Bilder)

Kobo Aura H2O

Der Aura H2O ist wasserdicht und übersteht ein Wasserbad unbeschadet.

Der Kobo Aura H20 kostet ca. 190 Euro. Er spielt technisch in der gleichen Liga wie der Tolino Vision 3HD und Kindle Voyage. Seine größte Besonderheit: Der Aura H20 hat einen größeren Display als die meisten Reader. 6,8 Zoll Diagonale klingen gegenüber den Reader-üblichen 6 Zoll nicht außergewöhnlich, machen aber beim Lesen durchaus einen Unterschied: Das Panel hat die Größe eines normalen Taschenbuchs, während andere Reader minimal kleiner sind. Dank des auf der Rückseite zu den Seiten hin abgewinkelten Plastik-Gehäuses ist der Reader trotzdem genauso handlich wie die kleineren Reader. Der H2O ist außerdem wasserdicht.

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Der Kobo Aura One ist mit etwa 240 Euro der teuerste Kobo. Er hat 7,8 Zoll Display-Diagonale und ist damit so groß wie der Tolino Epos. Für diese Größe ist der Reader erstaunlich leicht, kompakt und liegt gut in der Hand. Technisch ist er ebenfalls auf dem gleichen Niveau wie der Tolino Epos, die Hardware der beiden Geräte gleicht sich weitestgehend. Auch in puncto Akkulaufzeit sind die beiden Reader etwa gleichauf.

Kobo-Modelle im Vergleich Kobo Glo HD Kobo Aura H2O Kobo Aura One
Display E-Ink Carta, 6 Zoll, hohe Auflösung, (300 dpi) E-Ink Carta, 6,8 Zoll, hohe Auflösung (300 dpi) E-Ink Carta, 7,8 Zoll, hohe Auflösung (300 dpi)
LED-Beleuchtung ja ja ja
Gehäuse schickes, griffiges Gehäuse an Seiten abgewinkeltes Plastik-Gehäuse leucht und kompakt, strukturierte Rückseite, schmaler Rahmen
Bedienung Touchscreen Touchscreen Touchscreen
Test: Laufzeit (ohne Beleuchtung, 2x pro Minute Blättern) k.A. 76,5 h (Test c't25/2014) 43,5 h (Test c't 02/2018)
Preis k.A. ab 190 Euro ab ca. 240 Euro

(acb)