Hillary Clinton und Donald Trump drohen mit Cyberkrieg

Hillary Clinton droht anderen Staaten, allen voran Russland, mit Cyberkrieg. Donald Trump steht dem kaum nach. Außerdem möchte Trump, dass Deutschland für die hier stationierten US-Truppen bezahlt.

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Hillary Clinton und Donald Trump drohen mit Cyberkrieg

Gut eineinhalb Stunden diskutierten Hillary Clinton und Donald Trump Montagabend in Hempstead, NY.

(Bild: NBC News)

Lesezeit: 3 Min.

"Wir werden nicht tatenlos zusehen und [anderen] Staaten gestatten, nach unseren Informationen zu greifen", sagte US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Rodham Clinton Montagabend (Ortszeit) in New York, "und wir werden es sehr deutlich machen müssen, dass wir diese Art von Werkzeug, welches wir haben, nicht nutzen wollen. Wir wollen keine andere Art von Krieg führen. Aber wir werden die Bürger dieses Landes verteidigen und Russland muss das verstehen."

Clinton (Archivbild): "Putin spielt ein sehr hartes, langes Spiel."

Clinton machte diese unverhohlene Drohung mit Cyberkrieg bei der ersten von drei TV-Diskussionen mit ihrem Konkurrenten Donald Trump. Dieser stand Clinton in diesem Punkt kaum nach: "Ich stimme Teilen von dem, was [Ex-Außenministerin] Clinton sagt, zu. Wir sollten besser sein als alle anderen, und vielleicht sind wir das nicht."

Clinton hatte Russland und namentlich dessen Präsidenten Vladimir Putin für Cyberattacken kritisiert, was Trump relativierte: "Ich weiß nicht, ob wir wissen, ob es Russland war, welches die [Demokratische Partei] attackiert hat. Sie sagen Russland, Russland, Russland. Vielleicht war es es. Es könnte auch China sein oder jemand der auf seinem Bett sitzt und 400 Pfund wiegt."

Dann ging Trump zu einem Angriff auf das demokratische Lager über: "Die Wahrheit ist, dass wir unter Präsident Obama die Kontrolle über Dinge verloren haben, über die wir Kontrolle zu haben pflegten. Wir haben das Internet erfunden. Wir haben das Internet erfunden. […] Und wenn Sie sich anschauen, was ISIS mit dem Internet macht, schlagen sie uns bei unserem eigenen Spiel. Also müssen wir sehr, sehr hart werden bei Cyber und Cyberkrieg."

"Der Sicherheitsaspekt bei Cyber ist sehr, sehr schwierig", fügte Trump Sekunden später hinzu, "und vielleicht ist es kaum schaffbar. Aber ich werde sagen, dass wir nicht den Job machen, den wir machen sollten." Clinton reagierte mit Ansagen an das Silicon Valley, aber auch der Forderung nach mehr konventionellem Krieg: "Ich glaube, wir müssen viel mehr tun mit unseren Tech-Firmen, um den Islamischen Staat (IS) […] daran zu hindern, das Internet zu benutzen, um Leute in unserem Land, in Europa und anderswo zu radikalisieren und anzuweisen. Aber wir müssen auch unsere Luftschläge gegen ISIS intensivieren."

"Eines Tages" müssten auch "unsere arabischen und kurdischen Partner gestärkt" werden, damit diese den IS besiegen könnten. Es gäbe bereits Fortschritte: "Wir hoffen, dass wir [den IS] binnen einen Jahres aus dem Irak treiben und sie in Syrien wirklich unter Druck setzen können", so die Kandidatin der Demokratischen Partei.

Trump (Archivbild): "China sollte in Nordkorea einmarschieren."

Etwas später kritisierte Clinton ihren Konkurrent für dessen nonchalante Einstellung zu Nuklearwaffen. Trump habe gesagt, es wäre in Ordnung, würden Nuklearwaffen in Asien Verbreitung finden. Trump bezeichnete diese Behauptung Clintons als "Lügen", um kurz darauf auszuführen: "Ich stimme ihr in einer Sache zu: Das größte Problem der Welt ist die nukleare Bewaffnung. Nicht Erderwärmung, wie Sie [Clinton] glauben wollen und wie Ihr Präsident glaubt."

Der Unternehmer setzte nach: "Nuklearwaffen sind die größte Bedrohung. Und nur um die Liste abzuarbeiten: Wir verteidigen Japan. Wir verteidigen Deutschland. Wir verteidigen Südkorea. Wie verteidigen Saudi Arabien. Wir verteidigen Länder. Sie zahlen uns nicht, was sie uns zahlen sollten, weil wir einen tollen Service erbringen und ein Vermögen verlieren. Wir zahlen überall drauf." (ds)