PIXEL: Neuer Desktop für Raspbian und Raspberry Pi

Unter dem Namen PIXEL hat das Raspbian-Projekt eine neue Desktop-Umgebung vorgestellt. Neben vielen visuellen Änderungen sind im neuen Image auch neue Programme zum Beispiel zur Fernwartung enthalten.

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PIXEL: Neuer Desktop für Raspbian

(Bild: Sarah Miriam Peale, Public Domain)

Lesezeit: 3 Min.

Für ihre Linux-Distribution Raspbian hat die Raspberry Pi Foundation eine neue Desktop-Umgebung namens PIXEL vorgestellt. Der Name soll laut eines Blogeintrags der Entwickler an die Zeiten des Sinclair ZX81 erinnern und steht für Pi Improved Xwindows Environment, Lightweight. Bisher kam auf dem Debian-basierten Betriebssystem das ebenfalls leichtgewichtige LXDE zum Einsatz.

Der neue Desktop ist im aktuellen Image von Raspian enthalten und entsprechend sind die Neuerungen des ersteren vor allem kosmetischer Natur. Beim Starten fällt als erstes auf, dass ein grafischer Splash-Bildschirm die Boot-Nachrichten der Konsole abgelöst hat. Er zeigt die Version des startenden Systems an. Im Paket sind nun außerdem 16 Bilder für den Hintergrund des Desktop enthalten, sie finden sich unter /usr/share/pixel-wallpaper/.

Vollständig überarbeitet haben die Designer außerdem die Icons. Sie sollen gleichzeitig verspielt und seriös aussehen. Icons in Menüs von Programmen zeigt das System hingegen nicht mehr an, was zu mehr Übersichtlichkeit führen soll. Die roten und gelben Warnungen zur Unterspannung oder zu hohen Temperatur des Pi haben die Entwickler außerdem durch einen Blitz und ein Thermometer ersetzt.

PIXEL-Desktop für Raspbian (12 Bilder)

Altbacken: Bislang kam für Raspbian LXDE als Desktop-Umgebung zum Einsatz.
(Bild: Raspberry Pi Foundation)

Auch die Fensterdekoration hat das Projekt geändert. Sie soll sich eher am aktuellen Aussehen von Apple- und Windows-Desktops orientieren. Wie gehabt meldet Raspbian den Nutzer automatisch an. Wer das nicht will, kann sich von einem neuen Login-Bildschirm begrüßen lassen, der sich eng am eingestellten Desktop anlehnt.

Eine häufig gewünschte Funktion war das Deaktivieren von Bluetooth und Funknetz, im Menü finden sich nun entsprechende Einträge. Das soll nicht nur mit dem Pi 3, sondern auch den meisten externen Adaptern funktionieren.

Ferner haben es dennoch ein paar neue Applikationen ins Paket geschafft. So sind nun ein Server und Betrachter von RealVNC enthalten. Wer bisher xrdp zum Steuern seines Pi aus der Ferne verwendet hat, sollte dieses vor dem Einsatz von RealVNC deaktivieren. Schon länger erhältlich, aber erstmals im Raspbian-Image enthalten, ist der Sense-Hat-Emulator. Mit ihm lassen sich die Komponenten der Erweiterung steuern.

Eine weitere Änderung gibt es beim Browser: Standardmäßig kommt erstmals Chromium statt Epiphany als Browser zum Einsatz. Vorinstalliert sind der Werbeblocker uBlock Origin und die Erweiterung h264ify, dank der YouTube-Videos die Hardware-Beschleunigung des Pi nutzen können. Aktualisierungen und Bugfixes gibt es ebenfalls einige, zum Beispiel für die visuelle Programmiersprache Scratch.

Nutzer können Rasbian direkt aktualisieren. Für Neuinstallationen steht ein Image zum Herunterladen zur Verfügung, das mehr als 4 GByte für sich in Anspruch nimmt. (fo)