Wer mag schon blaues Fleisch?

Ein neues Buch bringt kluge Essays zum Thema Nahrungsaufnahme.

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Von
  • Inge Wünnenberg

Dieser handliche, elegante Band verblüfft in vielerlei Hinsicht: Wie viele wissen bei all den Lobeshymnen auf Rohkost, dass sich das Betacarotin aus Möhren sehr viel besser aufnehmen lässt, wenn sie gekocht sind? Oder: Wer ahnt schon, dass der Mensch mehr als eine Billion Gerüche unterscheiden kann, was seinem Geschmackssinn extrem nützt?

Die 42 Kurzessays von Melanie Mühl und Diana von Kopp handeln vom unüberwindlichen Ekelfaktor, dem Einfluss von Musik auf unser Trinkgeld oder davon, wie Farben uns den Appetit verderben können. Zum Glück formulieren die beiden "FAZ"-Autorinnen in "Die Kunst des klugen Essens" aber nicht aus der persönlichen Perspektive – nach dem Motto: Was ich schon immer einmal über Fast Food schreiben wollte.

Ihre Texte lesen sich nicht nur leicht und bisweilen amüsant, sie sind zudem wissenschaftlich durch entsprechende Studien abgesichert sowie immer wieder mit Expertenmeinungen angereichert.

All das macht die Lektüre zu einem Vergnügen, nicht zuletzt deshalb, weil man anschließend weiß, was uns begeisterter Chili-Konsum über einen Menschen verrät.

Melanie Mühl, Diana von Kopp: "Die Kunst des klugen Essens". Hanser Verlag, 256 Seiten, 16 Euro (E-Book 11,99 Euro) (bsc)