IT-Planungsrat will mit MultiMessenger Behördenmails erleichtern

Auf seiner 21. Sitzung hat der IT-Planungsrat beschlossen, mit dem MultiMessenger von Governikus die Grenzen zwischen Mail-Systemen aufzuheben und den Versand von Bescheiden und behördlichen Mitteilungen zu vereinfachen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen
IT-Planungsrat will mit MultiMessenger Behördenmails erleichtern

Der MultiMessenger übersetz und archiviert Behördenmails.

(Bild: Governikus)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Mit einem E-Mail-Gateway, das Nachrichten von Behörden rechtssicher an den vom Empfänger eingesetzten E-Mail-Dienst anpasst, will der IT-Planungsrat des Bundes und der Länder die Nutzung von De-Mail und vergleichbaren Diensten vereinfachen. Dies und zwei weitere Projekte hat der Rat in seiner 21. Sitzung in Berlin in seinen bis ins Jahr 2018 reichenden "IT-Aktionsplan" aufgenommen. Alle drei Projekte sollen einen "besonders hohen Nutzen für Bürger und Unternehmen" mit sich bringen.

Mit dem MultiMessenger der Bremer Firma Governikus soll die Kommunikation zwischen Behörden und Nutzern von E-Mail-Diensten wie De-Mail, E-Post oder eines eIDAS-konformen Mailsystems vereinfacht werden. Nach Angaben des IT-Planungsrates können mit der Software "alle elektronischen Einschreib-Zustelldienste technisch-juristisch" verarbeitet werden. Das System gestattet den rechtssicheren Versand von Bescheiden und Mitteilungen an die Bürger sowie den Versand von eAkten im EGVP-System. Das Gateway sammelt die ausgehenden Mails, konvertiert sie etwa in das De-Mail-Format und protokolliert den Versand. Zudem gibt es eine Schnittstelle zur Langzeitarchivierung, wie sie bei Bescheiden wichtig ist.

Das zweite Projekt des Aktionsplanes ist der Ausbau des Föderalen Informationsmanagement (FIM). Mittels der FIM-Methodik soll die Definition von einheitlichen Ansprechpartnern und Leistungen bei Bund, Ländern und Kommunen so gestaltet werden, dass der Bürger nicht von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich auf die Suche nach Formularen und Ansprechpartnern gehen muss. So soll die "Anmeldung einer Hauptwohnung" oder die "Anmeldung eines Wohnsitzes" überall einheitlich unter "Anmeldung" gefunden werden.

Außerdem beschloss der Planungsrat, noch im Jahre 2017 den Ausbau des nationalen Waffenregisters (NWR) der zweiten Generation (NWRII) als Koordinationsprojekt zu unterstützen. Ziel ist es, den "Lebenszyklus" einer Waffe von der Herstellung/Import bis zur Vernichtung/Export in einer Datenbank zu erfassen. Dafür sollen auch Waffenhersteller und -händler stärker eingebunden werden. Hintergrund dieser Unterstützung ist die Erfahrung, dass es dem jugendlichen Attentäter von München gelang, im Darknet eine Waffe zu kaufen, die eigentlich als Theaterwaffe deaktiviert war. Später wurde der Waffenhändler festgenommen, der die Waffe wieder funktionstüchtig machte. (vbr)