Bitte aufwachen

Im März wird das Antennenfernsehen DVB-T abgeschaltet. Doch das Angebot an Geräten für den Nachfolger DVB-T2 ist noch ziemlich lückenhaft.

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Ich habe mich längst daran gewöhnt, dass die Industrie auch die seltsamsten Bedürfnisse befriedigt – mit Dingen, von denen kein Mensch wusste, dass er sie mal haben wollen würde. Etwa eine Kaffeepresse in Form von R2D2 oder ein iPhone-Case mit eingebautem Kicker.

Der gegenteilige Fall ist seltener: Geräte, deren Nutzen völlig auf der Hand liegt, die aber niemand bauen will. Schon seit Monaten bin ich auf der Suche nach einem DVB-T2-Receiver mit zwei Tunern und Festplatten-Anschluss (oder eingebauter Festplatte) zu einem vernünftigen Preis. Zur Erinnerung: Ab dem 29. März 2017 wird das alte DVB-T in den Ballungsräumen und bis Mitte 2019 bundesweit abgeschaltet und durch DVB-T2 ersetzt. Ist also nicht mehr soooo lange hin.

Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass im September zur Funkausstellung in Berlin eine breite Palette an Geräten wenigstens angekündigt würde. Dann hoffte ich auf das Weihnachtsgeschäft. Doch wieder Fehlanzeige – bis auf ein Luxusgerät mit Tunern für alles und jedes, von denen ich aber zwei Drittel nicht brauche.

Dabei ist das doch kein so exotischer Wunsch: Ein Receiver, mit dem man gleichzeitig aufnehmen und einen anderen Kanal anschauen kann. Solche Dinger gibt es schließlich bereits für das alte DVB-T, für Satellit und für Kabel. Nur eben nicht für DVB-T2. Die Entwicklungskosten hielten sich ja in Grenzen, man bräuchte ja lediglich die Tuner auszutauschen. Hallo Hersteller: Bitte aufwachen. (grh)