Themenmolekül: Letztendlich Mensch

Glasers gesammelte Linkwolke aus der Welt der Wissenschaft und Technologie. Diesmal unter anderem mit einer unsichtbaren Bibliothek, dem Flachmacherschwarz und einem Blog für nervenstarke Naturfreunde.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter Glaser

Auf meinen Expeditionen durch das Netz finde ich immer wieder bemerkenswerte Informations-Atome, die sich im Lauf der Zeit zu Themenmolekülen verbinden. Gelegentlich möchte ich an dieser Stelle solche Link-Gravitationswolken aus der Welt der fröhlichen Wissenschaft und Technologie vorlegen.

Schurken das Handwerk legen – mit wissenschaftlichen Methoden. Ein Kick! Hier noch ein anverwandter Hinweis von MacGyver.

Die unsichtbare Bibliothek: 1752 grub ein Team um den Schweizer Architekten und Ingenieur Karl Weber die Villa dei Papiri aus, die einzige intakte große Bibliothek der alten Welt. Diese alte Bibliothek war in Herculaneum entdeckt worden, der Stadt, die zusammen mit Pompeji beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 untergegangen war. Die Villa brachte Hunderte von alten Schriftrollen zutage, von denen viele Altertumswissenschaftler erhofften, sie könnten lange verlorene Texte von Schriftstellern wie Aristoteles und Epikur enthalten. Während eine Anzahl dieser Schriftrollen die Jahrhunderte seit ihrer Entstehung bemerkenswert gut überstanden haben, wurden viele bei früheren Versuchen, sie zu lesen, beschädigt. Zeitgenössischen Restaurationsbemühungen ist daran gelegen, digitale Wiederherstellungstechniken anzuwenden, um die beschädigten Rollen wieder lesbar zu machen. Der Softwareingenieur Brent Seales von der Universität von Kentucky hat dazu auf einer Herculaneum-Konferenz im Jahr 2005 erstmals Vorschläge gemacht, die inzwischen von dem französischen Papyrologen Daniel Delattre und anderen aufgenommen wurden.

Dark Creatures, ein Blog für nervenstarke Naturfreunde.

Museum der obsoleten Medien: In den vergangenen anderthalb Jahrhunderten hat die Einführung neuer Technologien die Art und Weise, wie Klang, bewegte Bilder und Daten aufgezeichnet werden, ziemlich drastisch verändert. Durch diese Änderungen ist einiges an Wiedergabetechnik hinfällig geworden, von der Ambrotypie (einer fotografischen Technik, die zwischen 1855 und 1865 verwendet wurde) über die britischen Little Marvel-Records (Schallplatten, die in den 20er-Jahren ausschließlich in Woolworth-Kaufhäusern verkauft wurden) bis hin zum Dragon 32-Homecomputer. Das Museum der obsoleten Medien, kuratiert von dem britischen Bibliothekar Jason Curtis, läßt diese untergegangenen Dinge aus vier Bereichen weiterleben – Audioformate, Videoformate, Datenformate und Filmformate. Die Sammlung läßt sich auch vergnüglich über eine Reihe von Listen wie "Formats by Decade of Obsolescence" oder "10 Sony Formats that Failed" genießen.

Das schwärzeste Schwarz der Welt nimmt so viel Licht auf, dass dreidimensionale Objekte flach erscheinen.

LatinAmericanScience.org ist eine Ressource für Journalisten, Wissenschaftler und ein Publikum, das sich für den Stand der wissenschaftlichen Forschung in Lateinamerika interessiert. Die Website wurde im Jahr 2011 von dem Wissenschaftsjournalisten Aleszu Bajak gegründet, der in den USA, Deutschland und Kolumbien aufwuchs und lange in Chile, Peru und Argentinien lebte. Neben der englischen ist auch eine spanischsprachige Version der Website verfügbar.

Der sowjetische Weltraumhund Belka 1960 im Raumanzug. Die beiden Hunde Belka ("Eichhörnchen") und Strelka ("Pfeilchen") umkreisten am 19. August 1960 mit dem Satelliten Sputnik 5 einen Tag lang die Erde. Im Gegensatz zur Hündin Laika kehrten sie, zusammen mit den ebenfalls an Bord befindlichen Mäusen, Ratten und Fliegen, wohlbehalten zur Erde zurück. Sie waren die ersten Lebewesen, die einen Raumflug in der Erdumlaufbahn überlebten.

Human After All: Der polnische Fotograf Jan Kriwol und der in London ansässige Animationsspezialist Markos Kay haben den Menschen auf ein etwas gespenstisches, aber ebenso ironisches Blutgefäßsystem reduziert, das alltäglichen Verrichtungen nachgeht. (bsc)