Der Sound Schwarzer Löcher

Am 14. September 2015 haben Wissenschaftler zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit Gravitationswellen gemessen.

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Es waren Störungen in der Raumzeit, die von zwei riesigen Schwarzen Löchern verursacht wurden, die miteinander kollidiert sind. Heute ist das der allgemein akzeptierte wissenschaftliche Konsens. Damals jedoch konnten die Forscher nur lange Zahlenkolonnen vorweisen, die sorgfältig aufbereitet wurden.

Harry Collins, ein britischer Soziologe, der die Gravitationswellenforscher seit 1972 begleitet, beschreibt die Geschichte dieser Entdeckung: Er erzählt vom ersten Ärger der Forscher über die vermeintliche "blind injection" – man hielt das Signal zunächst für einen verdeckten Test.

Mit Auszügen interner E-Mails dokumentiert Collins das dann folgende Misstrauen der Forscher, nachdem die Projektleitung einen Test dementiert hatte, und die Angst davor, dass irgendwelche Scherzbolde das System gehackt hätten, bis zum gemeinsamen Ringen um die korrekte Form der Veröffentlichung. So nah dran ist man selten an bahnbrechender Wissenschaft.

Harry Collins: "Gravity's Kiss. The Detection of Gravitational Waves". MIT Press, 416 Seiten, 28,95 Euro (bsc)