Die App zum faulen Ei

Der Fipronil-Skandal zieht seine Kreise und eine passende App sorgt für Aufklärung. Doch auch die stößt an ihre Grenzen.

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Na, gestern ein leckeres Ei zum Frühstück gehabt? Beim derzeitigen Skandal um Fipronil kann einem der Hunger darauf schon mal vergehen. Mittlerweile geht es nach Schätzungen des Bundeslandwirtschaftsministeriums allein in Deutschland um mindestens 10 Millionen belasteter Eier. Ursprung soll ein rein, pflanzliches Desinfektionsmittel sein, dem das Insektizid beigemischt wurde und das in den Niederlanden in zahlreichen Hühnerställen zum Einsatz gekommen ist. 15 europäische Länder sind betroffen. Ein Krisentreffen, das alle betroffenen Länder versammeln will, um die Probleme aufzuklären und die weitere Verbreitung zu stoppen, soll am 26. September stattfinden.

Während die EU-Minister planen, können sich die Verbraucher freilich im Netz informieren, welche Eier mit Fipronil belastet sind. Das Portal lebensmittelwarnung.de informiert, abgesehen von den aktuellen Skandal-Eiern, auch über andere Lebensmittel, bei denen ein Gesundheitsrisiko beim Verzehr besteht. Wer sich hier nicht auf die Suche nach den Konsumeiern machen will, für den hat die Firma Abelssoft jüngst die App zum Skandal entwickelt: Faules Ei.

Das Prinzip der kostenfreien Anwendung (Android und iOS) ist so einfach wie hilfreich. Der Nutzer tippt den Erzeugercode des fraglichen Eis ein und erhält prompt die Nachricht, ob die Eier unbedenklich oder belastet sind. Die Daten über die betroffenen Eier speist die App aus den Informationen von lebensmittelwarnung.de und der niederländischen Überwachungsbehörde NVWA. An ihre Grenzen stößt die App aber natürlich da, wo sich die Chargennummer nicht mehr für den Verbraucher ermitteln lässt – also etwa bei Produkten, in denen Eier verarbeitet wurden.

Dennoch sorgt die simple App zunächst einmal für Aufklärung beim Verbraucher. Noch schöner wäre es allerdings, wenn es eine Lösung gäbe, die sich nicht nur auf ein Lebensmittel beschränkt. Es wäre schließlich etwas unpraktisch, zu jedem neuen Lebensmittel-Skandal eine neue App installieren zu müssen. Hier ist das Bundesministerium für Verbraucherschutz gefragt, einen entsprechenden praktischen wie bürgernahen Dienst anzubieten.

(jle)