Eine, die auszog, GMOs zu verstehen

Dieses Buch ist die Geschichte einer Mittdreißigerin, die plötzlich starke Schmerzen und Erschöpfung quälen.

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Von
  • Inge Wünnenberg

Es dauert drei Jahre, bis Caitlin Shetterly eine hilfreiche Diagnose erhält: Sie leidet an einer Autoimmunreaktion auf genveränderten Mais. Zunächst ist sie skeptisch. Sie stellt allerdings die Ernährung um, und die Symptome verschwinden.

Doch ihre Neugier ist geweckt, als Shetterly feststellt, in wie vielen Produkten Mais – und zwar in der Regel genmodifizierter Mais – in ihrer amerikanischen Heimat verarbeitet ist.

So steigt sie immer tiefer in das Thema ein. Das Ergebnis ist ihr Buch mit dem etwas reißerischen deutschen Titel "Genbombe". Die US-Ausgabe heißt schlicht "Modified". Das kommt dem äußerst subjektiven Zugang der Autorin viel näher, die vor Ort nach Antworten auf ihre Fragen sucht.

Sie besucht etwa Farmer in Nebraska, wo auf riesigen Anbauflächen Mais wächst, Imker in Europa, deren Bienen unter Pflanzenschutzmitteln leiden, und Forscher, die sich mit den Auswirkungen genver-änderter Lebensmittel beschäftigen.

Ihr Buch nimmt nicht den klassischen Weg über wissenschaftliche Studien zum Erkenntnisgewinn. Sie trifft die Beteiligten und bildet sich aus deren Geschichten ihr Urteil. Am Anfang ist sie nur Journalistin und Mutter, am Ende sieht sie sich selbst als Umweltschützerin.

Caitlin Shetterly: "Genbombe". Heyne Verlag, 416 Seiten, 14,99 Euro (E-Book 11,99 Euro)

(bsc)