Erstmals seit 2011: Weniger neue Android-Malware gezählt

Die Antivirenfirma G Data zählte im vergangenen Jahr erstmals seit sechs Jahren weniger neue Malware-Samples für Android als im Vorjahr. Die Installation einer Security-App sei jedoch weiterhin sehr wichtig.

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Erstmals seit 2011: Weniger neue Android-Malware gesichtet

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ronald Eikenberg

Der AV-Hersteller G Data meldet für das Jahr 2017 einen Rückgang der neu entdeckten Malware-Samples, die es auf Android abgesehen haben. Seit 2011 hatte das Unternehmen von Jahr zu Jahr mehr Samples gezählt: Waren es damals noch 3.809 Android-Samples, kam G Data im Jahr 2016 auf 3.246.284 Neuentdeckungen. Im vergangenen Jahr waren es knapp drei Millionen – also rund 250.000 weniger als im Jahr davor.

Die Anzahl der durch G Data registrierten Android-Malware-Samples war 2017 erstmals rückläufig.

(Bild: G Data)

Der Hersteller verweist in seinem Blogpost darauf, dass Google im vergangenen Jahr über 700.000 Apps aus Google Play entfernen musste, da diese gegen die Richtlinien des App-Stores verstoßen haben. Das veranlasst G Data zu der Einschätzung, dass "Anwender [...] unbedingt eine Security-App auf ihrem Gerät im Einsatz haben" sollten. Tatsächlich musste Google nach eigenen Angaben 70 Prozent mehr Apps als im Vorjahr aus dem Verkehr ziehen. Der Android-Hersteller begründet dies jedoch mit verbesserten Erkennungsfunktionen, die eine zuverlässigere und frühere Identifkation erlauben. 99 Prozent der Apps mit missbräuchlichen Inhalten wurden laut Google stillgelegt, noch bevor sie jemand installiert hat.

Im Frühjahr 2016 waren Erpressungs-Trojaner für Android offenbar stark in Mode. Inzwischen hat sich die Lage wieder normalisiert.

(Bild: ESET)

Die Security-Firma ESET hat sich in einem jüngst veröffentlichtem Report (PDF) auf das Thema Android-Erpressungstrojaner fokussiert. Demnach hat sich die Lage nach einem starken Anstieg im Frühjahr 2016 wieder normalisiert. Die Anzahl der gesichteten Ransomware-Samples war im vergangenen Jahr insgesamt rückläufig. Laut ESET hat es nur einer der im Bericht erwähnten Erpressungs-Trojaner in Google Play geschafft, nämlich ein Schädling namens Charger.

Auch wenn die Zahl von drei Millionen neu entdeckten Malware-Samples nach wie vor beunruhigend hoch ist, besteht nach Einschätzung von heise Security kein Grund zur Panik: Die meisten Android-Schädlinge werden nicht über Google Play verteilt, sondern als APK-Installationsdateien über alternative App-Portale, Foren und Tauschbörsen. Wer seine Apps lediglich aus Google Play bezieht, hat wenig zu befürchten. Zudem hat Google vor einigen Monaten über ein Update der Play-Services eine Schutzpaket namens Google Play Protect an die meisten Android-Geräte verteilt, das bereits einen guten Basisschutz gewährleistet. Es scannt auch Apps auf Virenbefall, die man als APK an Google Play vorbei installiert hat.

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(rei)