AMD Ryzen V1000 für Glücksspielautomaten und Embedded Systems

Auf der Fachmesse Embedded World zeigt Advantech-Innocore das Rechenmodul DPX-E140 für Spielautomaten mit dem neuen AMD Ryzen Embedded V1000.

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Advantech-Innocore DPX-E-140 mit AMD Ryzen Embedded V1000

Advantech-Innocore DPX-E-140 mit AMD Ryzen Embedded V1000 für Glücksspielautomaten

(Bild: Advantech-Innocore)

Lesezeit: 3 Min.

Der AMD Ryzen V1000, die Embedded-Version der Ryzen-2000-APUs für Notebooks, eignet sich dank seiner integrierten Vega-GPU gut für Glücksspielautomaten. Er wird wie sein 2015 eingeführter Vorgänger "Merlin Falcon" alias AMD RX aber wohl auch in anderen Embedded Systems zum Einsatz kommen, etwa in der Medizintechnik oder in anderen Systemen mit Visualisierungsfunktionen.

Der taiwanische Hersteller Advantech-Innocore will auf der Embedded World in Nürnberg sein Computermodul DPX-E140 mit Ryzen Embedded V1000 für Spielautomaten ausstellen. Dank einer konfigurierbaren Thermal Design Power (cTDP) von 25 Watt kann die Accelerated Processing Unit (APU) hier ohne Lüfter auskommen. Erst bei höherem Performance-Bedarf ist ein Lüfter nötig.

Gauselmann-Spielautomat mit AMD-Prozessor auf der Embedded World 2016

AMD selbst hat noch keine Informationen zur Baureihe Ryzen Embedded V1000 veröffentlicht. Sie dürfte aber eng verwandt sein mit den "Raven Ridge"-Mobilprozessoren Ryzen 7 2700U und Ryzen 5 2500U. Typisch für Embedded-Serien ist eine besonders lange Lieferzeit von bis zu 7 oder gar 15 Jahren für OEM-Kunden.

Laut Advantech-Innocore steuern die Ryzen Embedded V1000 RAM auch mit mit der Fehlerkorrektur ECC an. Der Codename des Ryzen Embedded V1000 lautet wohl "Great Horned Owl" (Virginia-Uhu laut Wikipedia). Bald wird auch eine Embedded-Version des AMD Epyc erwartet: "Snowy Owl" soll wie Ryzen Threadripper bis zu 16 Kerne haben und außerdem Controller für vier oder mehr 10-Gigabit/s-Ethernet-Ports (10GE).

[Update:] AMD teilt in einem Blog-Post weitere Details zum Ryzen Embedded V1000 mit. Demnach reicht der TDP-Bereich von 25 bis 54 Watt und es sind zwei Controller für Gigabit Ethernet integriert. Die Prozessoren sind 10 Jahre lang lieferbar.

Auch Congatec gehört zu den ersten Firmen, die den Ryzen Embedded V1000 einsetzen, und zwar auf dem COM-Express-Type-6-Modul conga-TR4.

Die Vega-GPU im Ryzen Embedded V1000 steuert auf dem DPX-E140 gleich vier DisplayPort-1.4-Buchsen an, über die sich vier Displays mit Ultra-HD- beziehungsweise 4K-Auflösung anschließen lassen.

Für den Einsatz in gewerblichen Glücksspielautomaten sind in vielen Staaten Zulassungen erforderlich, die einen gewissen Schutz gegen Manipulationen verlangen. Dazu steckt ein Teil des DPX-E140 in einem abschließbaren Gehäuse.

Als Schutz gegen Firmware- und Software-Manipulationen lassen sich die Funktionen des AMD Secure Processor (Platform Security Processor PSP) in Form eines ARM Cortex-A5 mit TrustZone nutzen. Die PSP-Firmware stellt auch ein fTPM 2.0 bereit.

Typisch für Casino-Automaten sind Münz- und Banknotenprüfer, wofür das DPX-E140 Schnittstellen wie ccTalk und ID003 mitbringt. Auch für das Slot Accounting System (IGT SAS) gibt es Anschlüsse. Advantech stellt dafür auch das DPX-SAS Engine SDK bereit: Es soll Spieleprogrammierern erleichtern, beispielsweise Preise, Gewinne und Auszahlungen in Spielen zu verwalten.

Die Embedded World beginnt am 27. Februar in Nürnberg. Advantech stellt in Halle 2 am Stand 2-138 aus, AMD in Halle 1 am Stand 1-360 und Congatec an Stand 1-358. (ciw)